Die Persönlichkeit entwickeln mit Pferden

Die Welt der Pferde ist nicht nur spannend, sondern auch vielseitig und abwechslungsreich, ebenso wie die Berufe rund ums Pferd. Einen regelrechten Hype erlebt in den letzten Jahren die Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden oder pferdegestütztes Coaching genannt. Nicht nur das Angebot für die Caochings selbst, sondern auch die Angebote für die Ausbildungen zum Coach haben sich fast explosionsartig ausgebreitet. Anscheinend gibt es hier eine rege Nachfrage.

Schon länger mit dem Thema beschäftigt haben sich auch Andrea Velten und Tina Diederich. Beide sind beruflich bereits langjährig in den Bereichen Project & Portfolio Management, Organisation sowie Sales & Coaching tätig. Ihr Wunsch war es immer, Menschen in ihrer Entwicklung sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich zu unterstützen. Da Tina mit Pferden aufgewachsen ist und Andreas Hobby seit langer Zeit die Pferde sind, entstand bei einem gemütlichen Ausritt in die Natur die Idee, ein Unternehmen mit dem Schwerpunkt COACHING zu gründen.

Andrea Velten und Tina Diederich
Gemeinsame Wege gehen (Foto: privat)

Bei über 30 Jahren Erfahrung im Umgang mit Pferden folgte daraus der logische Schritt, PFERDEGESTÜTZTES COACHING anzubieten. So entstand die AnTi Load GbR, mit der Andrea und Tina für ihre Kunden neue Perspektiven schaffen und deren Blickwinkel erweitern wollen. Unterstützt werden sie dabei von ihren Pferden Batida und Frechdachs sowie einem speziellen Horse Profiler. Das hört sich zumindest schon einmal nach einem spannenden Team an. Um mehr über das Konzept dahinter zu erfahren, habe ich Andrea und Tina einige Fragen gestellt:

Pferde sind wunderbare Geschöpfe und auch ihr seid schon lange mit diesen Tieren verbunden. Wie seid ihr eigentlich zu den Pferden gekommen?

Andrea: Ich bin duch mein Pferd zu diesem speziellen Coaching-Stil gekommen. Batida ist sehr feinfühlig und spiegelt einen sofort. Als sie an meine Seite kam, war ich sehr überrascht, was ich alles von Batida lernen konnte und auch musste. Somit kam die Idee auf, dass man dieses Feedback der Pferde nutzen und Menschen mit diesem nach vorne bringen kann. Nach etwas Recherche bin ich auf Pferdegestütztes Coaching gestoßen und habe eine fachliche Ausbildung dazu begonnen. Bei einem gemütlichen Ausritt mit Tina habe ich ihr dann davon berichtet.

Schon als kleines Kind bin ich jeden Tag mit einer Freundin zu den Pferden aus dem Dorf gegangen. Reiten stand gar nicht im Fokus, es ging viel mehr darum, mit den Pferden Kontakt zu haben, sie anzuschauen usw. Bereits in diesen jungen Jahren faszinierten mich Pferde sehr. Für mich waren diese Ausflüge zu den Tieren eine Art Zuflucht. Da war klar, dass ich ein Hobby mit Pferden habe möchte. Mit 8 Jahren begann ich das Voltigieren und mit 12 Jahren fing ich zusätzlich mit dem Reiten an. Da ich kein eigenes Pferd hatte und es auch hierzu keine Möglichkeit gab, habe ich diverse Reitbeteiligungen angenommen.

Voltigieren
Voltigieren (Foto: privat)

Schnell wurde allerdings ein eigenes Pferd mein Lebenstraum. Ich konnte mir durch die unterschiedlichsten Charaktere der Pferde, Unterricht und die Besitzer der Pferde viel Wissen aneignen. Durch einen Unfall mit ca. 20 Jahren auf einem Voltigier Turnier aber beendete ich dieses Hobby und habe mich voll und ganz dem Reiten hingegeben. Freizeitreiten wurde somit zu meiner absoluten Leidenschaft. Mir wurde klar, dass ich ohne Pferde in meinem Leben nicht mehr sein möchte. Mein ganz persönlicher Traum erfüllte sich vor 2 Jahren, denn durch einen glücklichen Zufall kam Batida an meine Seite.

Tina: Mir wurde das quasi in die Wiege gelegt. Meine Mutter Angelika Diederich ist ein absoluter Pferdenarr. Somit bin ich von Geburt an mit Pferden konfrontiert worden. Als Kleinkind im Alter von 2 Jahren hat mich meine Mutter immer vor sich in einen Westernsattel mit großem Sitz gesetzt und mich bei gemütlichen Ausritten so mitgenommen. Mit 4 Jahren hat meine Mutter entschieden, dass es Zeit für ein eigenes Pferd ist – Pedro kam in unser Leben. Mit ihm bin ich groß geworden und habe durch meine Mutter alles über Pferde gelernt und selbst erleben dürfen. Bevor ich alleine reiten konnte, hat mich meine Mutter immer auf einem Handpferd mitgenommen. An einem Voltigier-Gurt konnte ich mich als 4-Jährige festhalten.

Gemeinsamer Ausritt
Gemeinsame Ausritte (Foto: privat)

Highlight war ein Wanderritt bis an die Belgische Grenze. Hier war ich 11 Jahre alt. Das hat mich und mein Pferd derart zusammengeschweißt, dass wir gemeinsam auf einem Sternritt alles abgeräumt haben. Das ich mich von diesem Hobby auch in der Jungendzeit nie abgewendet habe und es mich bis heute begleitet, war der positive Einfluss meiner Mutter. Pedro weilt leider nicht mehr unter uns, aber viel verrückter ist, das mein Pferd Frechdachs einen ähnlichen Character hat und auch ähnlich wiehert. Frechdachs ist nun seit 8 Jahren an meiner Seite. Ein Leben ohne Pferde? Kenne ich nicht und möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Eure berufliche Heimat ist schon länger der Bereich Management. Wie oder wodurch seid ihr dann zum Pferdegestützten Coaching gekommen?

Tina: Da war Andrea die treibende Kraft.

Andrea: Ich bin duch mein Pferd zu diesem speziellen Coaching-Stil gekommen. Batida ist sehr feinfühlig und spiegelt einen sofort. Als sie an meine Seite kam, war ich sehr überrascht, was ich alles von Batida lernen konnte und auch musste. Somit kam die Idee auf, dass man dieses Feedback der Pferde nutzen und Menschen mit diesem nach vorne bringen kann. Nach etwas Recherche bin ich auf Pferdegestütztes Coaching gestoßen und habe eine fachliche Ausbildung dazu begonnen. Bei einem gemütlichen Ausritt mit Tina habe ich ihr dann davon berichtet.

Tina: Ich war von dieser Idee direkt Feuer und Flamme, da ich bereits in der Planung war, eine Ausbildung zum Pferdepsychologen und Verhaltenstherapeuten zu starten. Ich wollte Pferde noch besser lesen können, um Menschen durch diesen Spiegel zu stärken. Meine Idee, damit beruflich etwas umzusetzen, war noch nicht ausgereift. Darum kam Andrea genau zum richtigen Zeitpunkt mit Ihrem Bericht über Pferdegestütztes Coaching.

Kurzer Prozess: Ich habe Andrea vorgeschlagen, zusammen etwas aufzubauen. Denn wir arbeiten beide im selben Konzern und sind bereits langjährig in verschiedenen Bereichen im Management tätig. Schulungen, Präsentationen, Motivation uvm. gehören zu unserem Arbeitsalltag. Und somit wurde bei noch vielen weiteren Ausritten die AnTi Load GbR geboren.

Pferd als Partner
Pferde geben deutliche Feedbacks (Foto: privat)

Sicher kann man nicht jedes Pferd beim Pferdegestützten Coaching einsetzen. Was ist das Besondere bei euren Pferden Batida und Frechdachs?

Tina und Andrea: Batida ist super feinfühlig und gibt ein besonders schnelles Feedback. Frechdachs ist mit seinen 27 Jahren super erfahren, sehr aufmerksam und gibt sehr deutliche Feedbacks. Das Schöne bei den beiden ist, dass sie sehr ausgeglichen sind und uns komplett vertrauen. Wir kennen die beiden in- und auswendig und sie zeigen uns sofort, was sie empfinden, was unglaublich wichtig für das Coaching ist. Beide sind schon mehrere Jahre in unserer Obhut und im ständigen Umgang mit uns. Zudem haben beide ihre eigene Geschichte, wie sie zu uns gekommen sind. Kurz gefasst war es Schicksal, wie sich das alles zusammengefügt hat.

Wir setzten aber auch andere Pferde ein. Wichtig ist, dass diese Halfterführig sind, sich von einem Laien problemlos händeln lassen sowie mit den Materialien, die wir einsetzten, vertraut sind. Aktuell sind noch zwei weitere Pferde für den Co Coach in Planung, aber auch hier besteht ein hohes Vertrauensverhältnis.

Vertrauen zum Pferd
Vertrauen zum Pferd (Foto: privat)

Im Vergleich zu anderen Anbietern habt ihr zusätzlich noch einen speziellen Horse Profiler in eurem Team. Wer ist das und welche Aufgabe hat dieser?

Andrea und Tina: Hier müssen wir ein bisschen ausholen. Wir haben uns lange mit den verschiedenen Konzepten des Pferdegestützten Coachings beschäftigt. Was uns ziemlich schnell in den Sinn kam waren Fragen wie: Wie machen wir den Spagat zwischen Coaching und der Sicherheit der Teilnehmer während der Übungen? Was ist, wenn das Pferd anfängt, sich unwohl zu fühlen? Können Handlingfehler Verhaltensänderungen bei unseren Co Coaches (den Pferden) hervorrufen? Und noch vieles mehr…

Die meisten Teilnehmer haben keine Erfahrung mit Pferden und müssen es auch nicht. Umso wichtiger ist es, dass wir das Coaching so gestalten, dass wir diese Unerfahrenheit durch unsere Erfahrung ausgleichen. Um das bestmöglich zu gewährleisten, haben wir uns für eine zusätzliche Unterstützung entschieden. Somit beschlossen wir, eine weitere mit Pferden sehr erfahrene Person einzusetzen. So ist die Position des Horse Profilers entstanden, ein stiller Teilnehmer, der den Fokus auf die Pferde legt.

Diese übernimmt in unserem Team Angelika Diederich, die über 40 Jahre Erfahrung mitbringt. Sie hat schon so einige Pferdebesitzer glücklich gemacht, indem Sie Probleme durch Training mit den Pferden und Menschen lösen konnte (Bodenarbeit, Beritt uvm.). Ihr erster Schritt bei solch einer Problemlösung ist immer das kommunizieren mit den Pferden sowie das Lesen dieser Tiere.

Horse Profiler
Den Focus auf die Pferde legen (Foto: privat)

Mit Angelika ist gewährleistet, dass frühzeitig erkannt wird, wenn das Pferd sich unwohl fühlt. In solch einem Fall holt sie das Pferd kurz aus der Situation und zeigt ihm, das alles ok ist. Währenddessen kann der Coach sich weiterhin auf den Coachee konzentrieren (Zum Coachee wird eine Person, wenn sie ein Coaching in Anspruch nimmt). Das klingt vielleicht etwas unüblich, da das ebenfalls zur Aufgabe der Coaches gehört und auch nicht der Regelfall ist. Dennoch darf man nicht unterschätzen, dass die Coachings auch für unsere Co Coaches sehr anstrengend sind. Sie nehmen permanent Gefühle, Situationen usw. auf und geben ihre Feedbacks.

Wir sind unglaublich froh, einen solchen Profi in unserem Team zu haben. Angelika ist in den Coaching´s stets an unserer Seite und beobachtet die Pferde. Somit haben wir uns Freiraum geschaffen und können den Fokus komplett auf die Coachees legen.

Das Ziel des Pferdegestützten Coaching ist die Persönlichkeitsentwicklung. Wie muß ich mir ein solches Coaching bei euch vorstellen?

Tina und Andrea: Egal ob privat oder beruflich, Persönlichkeit ist für jeden einzelnen wichtig. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist man in vielen Dingen ein Autopilot, kommt sich vor wie in einer Baustelle, die nicht weitergeht oder in einer Sackgasse. Wir legen das Augenmerk auf die Zukunft der Teilnehmer. Um den Blinkwinkel zu erweitern und Potenziale zu erkennen ist es wichtig, sich selbst zu reflektieren. Durch das ehrliche und direkte Feedback der Pferde schaffen wir AHA-Erlebnisse, wozu man oftmals selbst nicht in der Lage ist.

Geliebte Pferde
Pferde schaffen AHA-Erlebnisse (Foto: privat)

Der Coachee erhält verschiedene Übungsaufgaben wie das Beobachten der Pferde auf der Weide, Kontakt mit den Pferden aufnehmen bzw. berühren, Führen des Pferdes durch einen Pacour, den wir oder sogar der Teilnehmer selbst aufbauen. Diese Übungsaufgaben sind immer mit einem Thema verankert, welches wir coachen. Es wird viel mit ganz bestimmten Fragen an den Teilnehmer gearbeitet, womit er sich in Ruhe auseinandersetzen kann und dann in die Übungsaufgabe geht. Im Anschluss werden wieder ganz bestimmte Fragen vom Coach gestellt, die in Kombination mit den Beobachtungen ein eindeutiges Ergebnis hervorbringen.

Im Anschluss einer Übungsaufgabe führen wir immer ein Feedback-Gespräch. Hier nutzen wir z.B. auch die Videoanalyse als Hilfsmittel. In Gruppencoachings finden auch Feedbacks in der Gruppe selbst statt, was bei den Coachees sehr viel bewirkt.

Wir bieten Coaching´s in verschiedenen Kategorien an. Bei uns findest du die Kategorien Private Development und Professional Development. Wir haben ein breites Angebot für Gruppencoachings. Außerdem stehen wir für Individualität und man kann ein Einzelcoaching der jeweiligen Rubrik mit seinem ganz persönlichen Thema coachen.

Kontakt zu Pferden
Hilfreich: der Kontakt zum Pferd (Foto: privat)

Zum Start eures Business habt ihr euch mit der Aktion #staypositive etwas Besonderes ausgedacht. Was hatte es damit auf sich?

Tina und Andrea: Die Situation mit Corona hat Menschen auf der ganzen Welt fest im Griff. Somit beeinflusst dieser Virus auch unsere Planung bzgl. unseres Unternehmens. Das betrifft so gut wie alle Themen. Da wir noch ganz neu auf dem Markt sind, haben wir uns überlegt, was wir Menschen Gutes tun können und wie es auch uns weiterhelfen kann. Also haben wir eine Aktion gestartet unter dem Motto #staypositiv – Gemeinsam stark, was kommt nach Corona?

Die Aktion beinhaltet ein kostenfreies Coaching in der Rubrik Private Development – Mindfulness. Hier konnte sich jeder zu einer Auslosung anmelden. Diese hat auch bereits stattgefunden und wir waren sehr überrascht, wie viele an der Aktion teilgenommen haben. Wir verschenkten ein außergewöhnliches Erlebnis und die Teilnehmer ermöglichen uns, weitere Erfahrungen zu sammeln. Außerdem erhalten wir so Feedbacks und Marketing Material (natürlich nur nach Einverständnis der Coachees). Roundabout hilft das uns allen weiter.

Derzeit warten wir mit den Teilnehmern noch auf weitere Lockerungen der Regierung, damit wir das Coaching nach unseren Vorstellungen durchführen können. Wir finden auf jeden Fall, dass man sich in dieser Zeit gemeinsam unterstützen sollte.

Pferd und Mensch
Spezielle Coaching-Themen sind geplant (Foto: privat)

Mit der AnTi Load GbR steht ihr noch ganz am Anfang. Wie aber sehen eure Pläne für die Zukunft aus?

Tina und Andrea: Wie schon erwähnt, hat Corona unsere Pläne komplett auf den Kopf gestellt. Dennoch konnten wir viele Ziele, die wir uns gesetzt haben, bereits umsetzen. Natürlich verzögert sich aber auch einiges. Als nächstes stellen wir feste Termine für die Gruppencoachings online. Hierfür arbeiten wir eng mit der Pension Mausmühle (unsere Location) zusammen. Allerdings benötigen wir dazu aktuell noch mehr Lockerungen der Regierung.

In den letzten Monaten haben wir schon supertolle Partner gewinnen können und arbeiten auch an weiteren, zukünftigen Kooperationen. Eine ist z.B. die Erweiterung unsere Teams im Bereich Co Coaches. Weiter planen wir, zusätzlich zu unserem Standardprogramm spezielle Coaching-Themen anzubieten wie z.B. „Erfolgreich als Frau, Frauen in Führungspositionen“.

Wir haben noch so viele Schritte vor uns, die bereits für die Zukunft geplant sind und super viele Ideen, die wir alle noch umsetzten wollen. Dazu lassen wir unsere Follower im Social Network einfach an unserem Verlauf teilhaben, denn jeder hat irgendwann einmal angefangen. Warum also nicht offen damit umgehen. Es liegt also noch viel Arbeit vor uns und wir freuen uns auf das, was kommt – lasst euch überraschen…

Andrea Velten und Tina Diederich
Wir haben noch viel vor… (Foto: privat)

Vielen Dank ihr beiden für den tollen Einblick in eure interessante Arbeit. Ich wünsche euch für die Zukunft weiterhin viel Freude und natürlich auch viel Erfolg.

Wenn du nun mehr über die AnTi Load GbR sowie Andrea und Tina erfahren möchtest, dann besuche sie doch auf ihrer Website

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