Von Hafer bis Heu: Was gehört wirklich ins Pferdefutter?
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit unserer Pferde. Eine ausgewogene und artgerechte Fütterung ist für eine optimale Gesundheit unerlässlich. Doch was gehört wirklich ins Pferdefutter? Hafer, Heu oder sogar beides? Um dies zu klären, bedarf es einer umfassenden Betrachtung. Lass uns daher einen Blick darauf werfen, was eine ausgewogene Pferdeernährung ausmacht und zusammen die verschiedenen Komponenten eines gesunden Pferdefutters erkunden:
Das Grundnahrungsmittel: Heu
Heu sollte die Grundlage jeder Pferdefütterung sein. Es liefert wichtige Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung unerlässlich sind. Es hilft, das natürliche Kauen und Speicheln des Pferdes zu fördern. Eine adäquate Heufütterung sorgt zudem dafür, dass Pferde über einen längeren Zeitraum beschäftigt sind und weniger Langeweile verspüren. Qualität und Menge sind dabei entscheidend – mageres Heu allein reicht nicht aus. Das Heu sollte reich an Nährstoffen und frei von Schimmel und Unkraut sein. Darüber hinaus sollte die Art und Weise, wie Heu gefüttert wird, die natürlichen Fressgewohnheiten des Pferdes nachahmen: Pferde sind darauf ausgelegt, den Großteil des Tages mit Fressen zu verbringen, daher ist eine kontinuierliche Verfügbarkeit von Heu ideal. So werden Verdauungsprobleme vermieden und das Wohlbefinden des Pferdes gefördert.
Die Rolle von Hafer
Hafer wird oft als die „Königin der Getreide“ bezeichnet, da er eine gute Energiequelle für Pferde darstellt. Er enthält hochwertige Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Hafer ist leicht verdaulich und hat einen geringeren Stärkegehalt im Vergleich zu anderen Getreidesorten. Daher ist er besonders geeignet für Pferde mit hohem Energiebedarf wie Sport- oder Arbeitspferde. Allerdings sollte Hafer nur in moderaten Mengen gefüttert werden, um eine Überlastung des Verdauungssystems zu vermeiden. Es ist ratsam, die Fütterung auf die individuellen Anforderungen und den Gesundheitszustand des Pferdes abzustimmen.
Ergänzungsfutter: Mineralfutter und Vitamine
Mineralfutter und Vitamine sind notwendige Ergänzungen zum Basisfutter. Sie tragen dazu bei, eventuelle Defizite in der Basisernährung auszugleichen. Der Bedarf an Mineralien und Vitaminen kann je nach Alter, Gesundheitszustand und Arbeitsbelastung des Pferdes variieren. Daher ist es wichtig, das Futter individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes abzustimmen. Das Angebot an Mineralstoffen und Vitaminen auf dem Markt ist groß – es lohnt sich daher, genauer hinzuschauen und das passende Ergänzungsfutter für das eigene Pferd zu finden.
Bedeutung der Wasserzufuhr
Wasser ist ein oft übersehener, aber essenzieller Bestandteil der Pferdeernährung. Pferde benötigen täglich frisches und sauberes Wasser, um gut hydratisiert zu bleiben und ihre Verdauungsfunktionen aufrechtzuerhalten. Die Menge kann je nach Wetter, Aktivität und Futter variieren. Besonders in den heißen Sommermonaten oder bei hoher Arbeitsbelastung steigt der Wasserbedarf erheblich an. Daher sollte immer ein ausreichender Zugang zu Wasser gewährleistet sein.
Schlussfolgerung: Individualität und Ausgewogenheit
Es gibt kein „One-Size-Fits-All“ Pferdefutter. Die optimale Ernährung variiert je nach individuellen Bedürfnissen, Aktivitätsniveau, Gesundheitszustand und Alter des Pferdes. Grundsätzlich sollte die Fütterung jedoch immer eine Kombination aus Heu, Hafer und Mineralstoffen enthalten, abgerundet durch ausreichend frisches Wasser. Ergänzungen wie Öle, Kräuter oder spezielle Zusätze können nach Bedarf in die Ernährung eingebunden werden.
Wichtig ist, dass wir bei Änderungen in der Fütterungsroutine immer einen sanften Übergang gewährleisten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Eine Beratung durch einen Ernährungsspezialisten oder Tierarzt kann dabei helfen, die bestmögliche Fütterungsroutine für unser Pferd zu finden…