Ernte und Lagerung von Pferdeheu

Stallbetreiber und Pferdebesitzer sind stets auf der Suche nach qualitativ hochwertigem Heu, denn das getrocknete Gras stellt neben dem Weidegang die Nahrungsgrundlage für unsere Pferde dar. Die Qualität ist dabei entscheidend, denn schlechtes Heu kann die Gesundheit unserer Vierbeiner beeinträchtigen oder gar gefährden.

Pferd im Galop
Sattgrüne Wiesen (Foto: Pixabay)

Im Gegensatz zu früher wird das Heu heutzutage vor allem von sattgrünen, arten- und strukturarmen Wiesen gewonnen. Deutsches Weidelgras ist dabei oft die Hauptgrassorte. Für die Mast oder eine hohe Milchleistung bei Kühen mag das gut sein, für unsere Pferde allerdings weist das daraus gewonnene Heu einen eher ungünstigen Energie-Gehalt auf.

Heu aus Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenrispe kann hohe Fruktangehalte aufweisen, die im Zusammenhang mit Hufrehe-Erkrankungen in Verruf geraten sind. Insbesondere für leichtfuttrige Pferde und Vertreter von Robustrassen kann dies riskant sein. Weidelgras- und Wiesenschwingelbestände können außerdem mit Pilzen oder Bakterien befallen sein, die schwere Stoffwechselstörungen hervorrufen.

Für unsere Pferde ist Heu von alten, mageren Grünlandflächen mit vielen verschiedenen Gras- und Kräuterarten die optimale Nahrungsgrundlage. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gute Pflege von Heuwiesen, die eine dichte, lückenlose Grasnarbe aufweisen und regelmäßig auf ihren Pflanzenbestand hin überprüft werden sollten.

Kräuterwiese
Kräuterwiese (Foto: Pixabay)

Aber selbst das beste Kräuterheu macht unsere Pferde krank, wenn Fehler bei der Ernte und der Lagerung gemacht werden. Das beginnt schon bei der Mahd, wenn das Gras zu tief gemäht wird, sodass Erde und auch tote Kleintiere ins Heu gelangen. Bereits durch eine weniger bodennahe Einstellung des Mähwerks wird deutlich hochwertigeres Heu produziert.

Auch die modernen, sehr schnellen Heuwender sorgen nicht unbedingt für eine bessere Qualität des Pferdeheus. Durch zu häufiges und vor allen Dingen zu schnelles Wenden werden Blattmasse und Halme zerschlagen, das Heu zerbröselt und wird staubig. Hier ist wie so oft weniger mehr, denn auch wenn in der Landwirtschaft heutzutage immer mehr Zeitdruck herrscht, Qualität braucht einfach seine Zeit.

Aus Gründen der Rentabilität wird immer mehr Heu nur noch in Großballen angeboten, obwohl die kleinen, in der Regel lockerer gebundenen Handballen qualitativ meistens besser sind. Stark gepresste Quader- oder Rundballen vermindern nämlich die Luftzufuhr bei der Lagerung und fördern die Schimmelpilzbildung. Dies verstärkt sich noch, wenn das Heu direkt auf Fußbodenflächen gelagert wird, sodass keine ausreichende Luftzirkulation von unten gewährleistet ist.

Heuballen
Heuballen (Foto: Pixabay)

Um diese zu erreichen, bieten sich Paletten aus Holz an, auf denen das Heu gelagert wird. In Scheunen mit Holzfußboden genügt in der Regel schon eine Strohschicht unter den Bunden. Quader- und Handballen sollten außerdem immer versetzt geschichtet werden. Muss das Heu aufgrund von zu wenig Lagerfläche vor allem in die Höhe gestapelt werden, sollten Zwischenböden aus Holzpaletten eingezogen werden.

Problematisch für die Verwendung als Pferdefutter kann im Freien gelagertes Heu sein, denn häufig wird dieses nicht fachmännisch gelagert und einfach mit einer Plane abgedeckt. Darunter kann sich dann Kondenswasser und in der Folge gesundheitsgefährdender Schimmel bilden. Zum Wohle unserer Pferde sollten wir auf jeden Fall auf verunreinigtes Heu verzichten und lieber ein wenig mehr Geld ausgeben – unsere Pferde sollten es uns wert sein!

Verwendete Quellen: Anke Klabunde, aid

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