Stella Kleinekort im Interview

Damit Pferd und Reiter als Team glücklich sein können, ist es wichtig, das Pferd physisch und psychisch gesunderhaltend zu trainieren. Genau dies ist das Ziel von Stella Kleinekort. Seit dem 6. Lebensjahr prägen Pferde das Leben der jungen Frau und die ersten Jahre durfte sie täglich Unterricht bei zwei wundervollen Horsemen genießen. Hier hatte sie das große Glück, gesundes Reiten sowie die ehrliche, reflektierende und klare Kommunikation im Sinne des Pferdes erfahren zu dürfen.

Später wirkte Stella dann bei der Jungpferdeausbildung mit, wo ihr eigene Jungpferde zur Ausbildung zugeteilt wurden. Von denen konnte sie unheimlich viel lernen, was ihr bei der heutigen Arbeit mit Pferden sehr zu Gute kommt. Es folgten vielfältige Weiterbildungen, wodurch sich ihre natürliche Gabe, mit Pferden fein zu kommunizieren, weiter festigten. Alle diese gesammelten Erfahrungen gibt Stella gerne und von Herzen an ihre SchülerInnen weiter.

Foto: Mei-Fotografie

Um Ihre Kenntnisse im Bereich der Tiergesundheit noch zu vertiefen, hat sie neben der Arbeit mit Pferden die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten absolviert und auch einige Jahre in einer Pferdepraxis/Klinik gearbeitet. So kann Stella mit ihrem breit gefächerten Wissen Pferd und Mensch als Ganzes betrachten und beraten. Heute lebt sie ihren Traum und ihre Passion: Ganzheitliches Pferdetraining. Doch wie sieht dieses genau aus? Das wollten wir von Stella Kleinekort wissen und haben ihr einige Fragen gestellt:

Hallo Stella, zunächst vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für unsere Fragen nimmst. Wie bist Du denn überhaupt zu den Pferden gekommen?

Hallihallohallöchen, vielen lieben Dank für euer Interesse und eure wunderbaren Fragen. Ich freue mich sehr über dieses Interview. Wie bin ich zu den Pferden gekommen? Eine wundervolle Erinnerung, ich bin mit 4 Jahren das allererste Mal von meiner lieben Tante mitgenommen worden. Wir sind durch den Hochsauerländischen Wald in der Winterzeit gemeinsam auf ihrer Stute durch den Schnee gallopiert und, ja, ab diesem Moment war ich in dem Bann & im Zauber der Pferde vollkommen Zuhause.

Was fasziniert Dich besonders an Pferden?

Mich fasziniert an Pferden, dass sie stets bedingungslos lieben. Mich fasziniert an ihnen, dass wenn man Ihnen zuhört und genauestens hinhören mag und dies auch lernen möchte, dass sie einem genau das erzählen, was sie brauchen. Egal wobei. Körper, Geist und Seele wissen genau, was sie benötigen, um wachsen zu können. Um in die Balance zu finden und in dieser Sein zu können. Wenn wir bereit sind, genau da hin zu hören und zu fühlen, dann wird das Training zum Miteinander. Dann kann es Türen und Tore öffnen, um das wahre Potential des Pferdes und auch sein eigenes zu entfalten.

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Du schreibst, dass der größte Lehrmeister für Dich Dein wundervolles Pferd Caillou ist. Was durftest Du von ihm lernen?

Von meinem Caillou durfte ich genau diese bedingungslose Liebe lernen. Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen und meiner Intuition zu folgen. Ich habe gelernt, dass mein Gefühl, welches aus meinem Herzen kommt, stets genau das richtige ist. Ich habe durch ihn und durch seine Hypp-Geschichte gelernt, die Muskulatur des Pferdes in seiner Bewegung aus so vielen Perspektiven zu betrachten, zu beleuchten, anzuschauen und zu fühlen, sodass ich dadurch das Training individuell wirklich auf jedes Pferd anzupassen vermag. Mein Caillou lehrt mich immer wieder, was es bedeutet, geerdet fliegen zu können, hat mich gelehrt Energien zu fühlen, zu kreieren, mich gelehrt, was es heißt, zu Sein. All das leben mein Caillou, unsere Pferdefamilie und ich jeden Tag, miteinander in aller Einfachheit.

Was ist für Dich die Basis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch & Pferd?

Die Basis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Pferd und Mensch ist das Fühlen, das Hinhören, das Annehmen und das sich aufeinander Einlassen. Die wahre Basis ist die Liebe.

Welches war Dein bisher außergewöhnlichstes Erlebnis bei einem Pferdetraining?

Alle meine Pferde Mensch Begegnungen sind für mich außergewöhnlich. Ein Erlebnis davon hatte ich mit einem wunderschönen Wallach, welcher immer wieder sehr arg buckelte, sodass der Reiter immer dementsprechend oft runterfiel. Als ich die Beiden besucht habe und er erneut genau das mit seinem Menschen versuchte, hörte ich in diesem Moment auf mein Bauchgefühl, auf seine und meine Stimme und unsere Herzen. Ich nahm ihm trotz des zuvor Geschehenen sein Zaumzeug komplett ab und ritt ihn dann in allen Gangarten nur mit einem Zügel-Halsring. Das hatte er vorher noch nie gemacht und wir waren darum um so glücklicher, in der vertrauensvollen Freiheit das Alte loslassen zu können. Und es entstand dadurch eine ganz neue, tiefergehende Beziehung.

Und es ist immer wieder ein großartiger Moment für mich bei Herzöffnungen dabei sein zu dürfen, denn genau dann, wenn sich die Herzen vom Menschen und seinem Pferd miteinander verbinden, beginnt die wahrhaftige Kommunikation. Und diese begleiten und unterstützen zu dürfen ist für mich wirklich bei jedem einzelnen Pferde Mensch Paar sehr beeindruckend und ein riesengroßes Geschenk.

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Um unseren Pferden gerecht zu werden, sollten wir den Umgang mit ihnen immer ganzheitlich betrachten. Dazu gehören aber nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Haltung. Wie sieht für Dich eine artgerechte Pferdehaltung aus?

Die richtige Pferdehaltung ist für mich etwas sehr Individuelles und sollte immer auf jedes Pferde angepasst sein. Das Eine mag einen Offenstall, während es dem Anderen viel zu stressig ist und es gerne nachts in seiner Box Ruhe finden und schlafen möchte. Nichtsdestotrotz, der ganzen Individualität entsprechend, ist es ganz wichtig, dass sie genügend Auslauf haben, richtig gutes Raufutter, immer ausreichend frisches Wasser, ein sauberes Pferdezuhause und möglichst in Herden zusammenzustehen, der Natürlichkeit entsprechend. Ebenfalls essentiell ist hochwertiges, gut angepasstes Mineral- und Kraft-/Kräuterfutter. Genau diese Balance ist für mich auch in der Pferdehaltung immens wichtig.

Pferde haben es nicht immer leicht mit uns Menschen. Was wünscht Du Dir für die Pferde dieser Welt?

Ich wünsche mir für die Pferde solche Menschen, die sich wahrhaftig selbst begegnen und in sich wachsen möchten. Ich wünsche ihnen Menschen, die bereit sind, ihre Herzen zu öffnen und das Herz mit dem Verstand zu verknüpfen. Eine gute Verbindung zwischen Herz und Kopf und Kopf und Herz schafft genau die Balance, die die Pferde auf der ganzen Welt brauchen. Ich wünsche mir für die Pferde, dass die Menschen erkennen, dass sie Liebe sind. Ich wünsche mir für die Pferdemenschen wahrhaftiges Erkennen und das Begreifen, was Pferde für Wunderwesen sind. Ich wünsche mir für die Pferde, dass die Menschen sie aus dem Herzen, verbunden mit dem Verstand, wirklich in ihrer Echtheit sehen können.

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Welchen Rat möchtest Du zum Schluss anderen Pferdemenschen noch mit auf den Weg geben?

Mein Rat an die Pferdemenschen ist es, mutig zu sein, sich mutig selbst zu zeigen und eure Pferde in der Tiefe fühlen zu wollen. Denn das öffnet so viel und berührt ganz ganz wundervolle Aspekte in jedem Selbst. Seid also mutig zu fühlen und spürt die Magie. Ihr seid alle ein Wunder und zeigt euch frei.

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