Spezielles Futter für besondere Bedürfnisse
Ein leicht gearbeitetes Freizeitpferd benötigt in erster Linie ausreichend Raufutter in Form von Heu und frisches Wasser. Darüber hinaus ist die Zugabe eines Mineralfutters sinnvoll. Kraftfutter findet im Idealfall erst dann Verwendung, wenn sich die Tiere sportlich betätigen oder regelmäßig arbeiten. Auch bestimmte Lebenssituationen erfordern ein cleveres Futtermanagement, um den erhöhten Nährstoffbedarf zu decken.
Alles für ein gesundes Wachstum
Jedes Pferd startet als Fohlen ins Leben. Es ist am Anfang noch ganz klein und muss noch viel lernen und wachsen. Das kostet Energie und vor allem gutes Futter. Schon die tragende Stute benötigt deutlich mehr Vitamine und Mineralstoffe. Bereits hier ist der Futterbedarf entsprechend anzupassen. Im Fachhandel gibt es deshalb Ergänzungsfuttermittel für die Fohlenaufzucht*. Diese helfen dabei, die Fütterung zu optimieren. Die Produkte enthalten lebenswichtige Spurenelemente sowie Vitamine und Nährstoffkonzentrate, die die Skelettbildung unterstützen. Die Zusatznahrung für Zuchtstuten fördert zudem die Milchbildung und kommt somit wiederum dem Fohlen zugute. Besonders wichtig für heranwachsende Pferde sind Mineralien wie Kalzium und Phosphor. Ein ausgewogenes Verhältnis begünstigt die Knochenbildung und sorgt für ein starkes und belastbares Fundament. Hochwertiges Eiweiß trägt zu einer gesunden Entwicklung der Muskulatur bei.
Nach der Entwöhnung des Fohlens startet das Pferd in eine neue, spannende Lebensphase. Als Jährling und heranwachsendes Pferd benötigt es aber weiterhin ein ausgewogenes und nährstoffreiches Futter mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ebenso wichtig wie eine gute Ernährung ist ausreichend Bewegung. Sie ist elementar für ein gesundes Aufwachsen der Absatzfohlen. Am besten wechseln die von der Mutter abgesetzten Fohlen auf eine spezielle Aufzuchtweide und leben dort die nächsten Jahre im Herdenverband mit Gleichaltrigen. Diese Haltungsform fördert die Bewegung, denn die Jungpferde können ungehindert miteinander spielen. Das setzt natürlich voraus, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Angepasste Fütterung für Senioren
Auch alte Pferde benötigen eine besondere Fürsorge. Sie verwerten das Futter oft nicht mehr so gut. Die Folge sind ernste Nährstoffdefizite, die das Allgemeinbefinden und die Gesundheit beeinträchtigen. Aufgrund einer mangelnden Hufqualität treten Hufabszesse und infolgedessen Hufkrebs bei älteren Pferden besonders häufig auf. Auch Fell und Mähne sind zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Darüber hinaus steigt die Empfänglichkeit für parasitär bedingte Krankheiten. Pilzinfektionen lassen sich an älteren Pferden vermehrt beobachten. Kurzum, der Organismus funktioniert nicht mehr so gut wie in jungen Jahren und das Verdauungssystem hat stark nachgelassen.
Eine zusätzliche Belastung sind schlechte Zähne. Oft sind die Backenzähne so weit abgenutzt, dass sie nicht mehr nachwachsen. Manche Pferde leiden zudem an schmerzhaften Kieferarthrosen, die das Kauen erschweren. In einem solchen Fall erhalten die Tiere kein Heu mehr, sondern in Wasser eingeweichte Grascobs als Ersatz. Das ist in etwa mit der Breimahlzeit in den Seniorenheimen vergleichbar. Zusätzlich sollte der Pferdebesitzer an die Hufgesundheit denken und auch hier zum Nahrungsergänzungsmittel greifen. Ein gutes Mineralfutter für Freizeitpferde reicht für alte Pferde oft nicht mehr aus. Je nach Bedarf verordnet der Tierarzt ein Zusatzmittel mit speziellen Inhaltsstoffen, die exakt auf die aktuell bestehenden Probleme zugeschnitten sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um Biotin, Zink oder Vitamin E handeln.
Fazit: Eine bedarfsgerechte Fütterung ist das A und O in der Pferdehaltung. Leidet ein Fohlen an Nährstoffmangel, dann beeinträchtigt das seine gesamte Entwicklung, denn viele Futterfehler lassen sich später nicht mehr korrigieren. Daher ist es wichtig, frühzeitig zu handeln.