Das richtige Futter für Pferde mit Arthrose

Arthrose ist eine schmerzhafte und oft einschränkende Erkrankung, die viele Pferde im Laufe ihres Lebens betrifft. Besonders ältere Tiere, aber auch junge Pferde unter hoher Belastung, sind zum Teil von dieser Gelenkerkrankung betroffen. Eine angepasste Fütterung leistet einen wichtigen Beitrag zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Pferde.

Woran erkennt man Arthrose bei Pferden?

Eine degenerative Gelenkerkrankung, wie Arthrose oder Spat, zeigt sich oft durch schleichende Symptome, die zunächst leicht übersehen werden. Zu den ersten Anzeichen zählen Steifheit nach dem Aufstehen, eine verkürzte Schrittfolge oder ein gelegentliches Hinken. Diese Symptome treten vordergründig nach Ruhephasen oder bei kaltem Wetter auf. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Pferd deutlichere Anzeichen von Schmerzen zeigen, etwa durch Lahmheit, verminderte Bewegungsfreude oder Verweigerung bestimmter Bewegungen wie Galoppieren oder Springen.

Arthrose betrifft meist ältere Pferde ab einem Alter von etwa 15 Jahren, kann jedoch auch bei jüngeren Tieren auftreten, besonders wenn diese stark beansprucht wurden oder unter ungünstigen Haltungsbedingungen leben. Pferde, die über Jahre hinweg intensiv trainiert wurden, insbesondere in Disziplinen wie Springreiten oder Dressur, sind besonders anfällig. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist entscheidend, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Unterstützung von Arthrosepferden durch korrekte Hufpflege

Regelmäßige Hufpflege ist besonders wichtig, um eine gleichmäßige Lastenverteilung zu gewährleisten. Wer geübt ist, kann die Hufe selbst bearbeiten. Andernfalls sollte ein Experte hinzugezogen werden, um eine falsche Bearbeitung oder gar Verletzungen zu vermeiden. Ohne den passenden Hufbeschlag oder alternative Barhufbearbeitung kann sich der Druck auf die Gelenke erhöhen und somit die Symptome einer Arthrose verschlimmern.

Futterzusammensetzung gegen Arthrose: Was hilft wirklich?

Pferdefutter gegen Arthrose sollte auf die spezifischen Bedürfnisse des erkrankten Tieres abgestimmt sein und Nährstoffe enthalten, die die Gelenkgesundheit unterstützen. Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel essenziell für die Gelenkgesundheit und wirken entzündungshemmend. Diese Fettsäuren werden meist über Leinöl oder Fisch- bzw. Algenöl zugeführt. Ein Pferd von 500 kg Körpergewicht benötigt etwa 100 ml Leinöl pro Tag, um von den entzündungshemmenden Eigenschaften zu profitieren. Fischöl sollte aufgrund seiner höheren Konzentration in kleineren Mengen dosiert werden – etwa 30 bis 50 ml und bei Algenöl sind wenige ml pro Tag ausreichend. Auch hier ist es ratsam, die Menge langsam zu steigern, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Leinsamen sind eine gute Ergänzung auf dem Pferde-Futterplan (Foto: Pixabay.com © alexdante CCO Public Domain)

Die richtige Menge an Glucosamin und Chondroitin

Glucosamin und Chondroitin sind zentrale Bestandteile der Fütterung bei Pferden miti Arthrose, da sie den Knorpelaufbau fördern und die Gelenkgesundheit unterstützen. Die empfohlene Tagesdosis für ein 500 kg schweres Pferd liegt bei etwa 5 bis 10 Gramm Glucosamin und 5 Gramm Chondroitin. Die Zusätze werden meist in Form von Pulver oder Pellets verabreicht und können direkt ins Futter gemischt werden. Wichtig ist, auf die Reinheit und Qualität der Produkte zu achten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Kräuter und natürliche Zusätze

Teufelskralle ist ein bekanntes Mittel gegen Entzündungen und Schmerzen, das häufig in der Behandlung von Arthrose eingesetzt wird. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Pferdes. Für ein ausgewachsenes Pferd von etwa 500 kg wird eine Tagesdosis von 15 bis 25Gramm Teufelskralle empfohlen. Diese Menge kann auf zwei Portionen verteilt und dem Futter beigemischt werden. Es ist wichtig, die Dosierung genau zu beachten, da zu hohe Mengen zu Magen-Darm-Problemen führen kann.

Weihrauch hat ähnliche entzündungshemmende Eigenschaften und wird oft ergänzend zu Teufelskralle verabreicht. Eine typische Dosierung liegt hier bei fünf bis zehn Gramm pro Tag für ein 500 kg schweres Pferd. Auch Weihrauch sollte langsam eingeführt werden, um die Verträglichkeit zu testen und eventuelle Nebenwirkungen zu vermeiden.

Futtermanagement und Gewichtskontrolle

Ein weiteres wichtiges Element bei der Fütterung von Pferden mit Arthrose ist die Gewichtskontrolle, denn Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich und verschlimmert die Symptome der Arthrose. Das Futter sollte daher so zusammengestellt sein, dass das Pferd nicht unnötig an Gewicht zunimmt. Eine Reduktion von energiereichen Futtermitteln wie Hafer oder Mais und die gleichzeitige Zufuhr von strukturreichen Nahrungsmitteln wie Heu oder Raufutter ist ratsam.

Damit sich die Tiere lange ohne Probleme bewegen können, brauchen sie abgestimmtes Futter (Foto: Pixabay.com © rihaij CCO Public Domain)

Vorbeugung gegen Arthrose: Wie das richtige Futter hilft

Die Prävention von Arthrose beginnt bereits in jungen Jahren. Besonders bei Pferden, die intensiv im Sport eingesetzt werden, ist eine regelmäßige Kontrolle auf erste Anzeichen von Gelenkproblemen wichtig. Wird frühzeitig erkannt, dass das Pferd anfällig für Arthrose ist, kann die Fütterung nämlich entsprechend angepasst werden, um die Gelenke zu entlasten und die Regeneration zu fördern.

Ergänzungsfuttermittel zur Vorbeugung von Arthrose

Ergänzungsfuttermittel, die Glucosamin, Chondroitin und MSM (Methylsulfonylmethan) enthalten, werden präventiv verabreicht, um die Gelenkgesundheit des Pferdes zu unterstützen. Diese Nährstoffe fördern die Bildung und den Erhalt von Knorpelgewebe und beugen so der Entstehung von Arthrose vor. Wichtig ist, dass diese Zusätze regelmäßig und in ausreichender Dosierung verabreicht werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Fütterungsfehler vermeiden

Übergewicht ist einer der häufigsten Fütterungsfehler, der zu Arthrose führen kann. Zu viel Gewicht belastet die Gelenke und beschleunigt den Verschleiß des Knorpelgewebes. Um Übergewicht zu vermeiden, sollte das Futter deshalb genau auf den Energiebedarf des Pferdes abgestimmt sein. Eine ausgewogene Fütterung mit ausreichend Raufutter und einer kontrollierten Menge an Kraftfutter ist wichtig. Raufutter wie Heu sollte die Hauptnahrungsquelle sein, während energiereiches Kraftfutter nur in Maßen gegeben werden sollte, besonders bei wenig aktiven Pferden.

Auch der Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann die Gelenkgesundheit negativ beeinflussen. Insbesondere Calcium, Phosphor und Magnesium sowie Mangan und Kupfer spielen eine wichtige Rolle für die Knochen- und Gelenkgesundheit und sollten in der richtigen Balance im Futter vorhanden sein.

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