Diagnose: Pferdefieber!
Wer strebt sie nicht an, die innige Freundschaft zu seinem Pferd, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt beruht? Aber leider ist es nicht immer ganz so einfach, eine gemeinsame Basis zu finden. Das mußte auch Ingo Schmidt feststellen, als er vor 1 1/2 Jahren seine Stute Casey aus Irland zu sich holte. Als unverstandenes Wildpferd ohne den Schutz ihrer Herde war sie von Angst geprägt.
Auf dem Hof Berkenheide im Münsterland war Casey zeitweise sogar so etwas wie der Stallschreck. Sie hatte entsetzliche Angst vor der Hufschmiedin und ging sogar durch geschlossene Gatter bei deren Anblick. Auch sonst war das Pferd extrem schreckhaft. Obwohl Ingo Schmidt seit frühester Kindheit reitet und zahlreiche Erfahrungen mit Pferden gesammelt hat, stand er kurz davor, sich von Casey zu trennen.
Letztendlich wagte er aber dann doch noch einen letzten Versuch, indem er sich an den ehemaligen Profireiter und Pferdetrainer Michael Maurer wandte. Gemeinsam mit ihm, der Hufschmiedin Ines Stork, seiner Frau und den beiden Töchtern gelang es dann mit viel Arbeit, Zeit und Geduld, Caseys seelisches Gleichgewicht zu stabilisieren und dafür zu sorgen, dass sich Casey jetzt bei ihm sicher fühlt und ihm vertraut.
Für alle Beteiligten stand dabei der gewaltfreie Umgang mit dem Pferd an erster Stelle. Besonders die Bodenarbeit liegt Ingo Schmidt dabei am Herzen. Für den Autor bietet diese den Vorteil der schnelleren Belohnungsmöglichkeit durch besseres Timing und das Vervollkommnen einer auf Respekt und Zuneigung gegründeten gemeinsamen „Sprache“ in größerer Ruhe. Dies und vor allen Dingen auch der gewaltfreie Umgang mit dem Pferd ziehen sich daher wie ein roter Faden durch das Buch.
In seinem Buch Diagnose: Pferdefieber! hat Ingo Schmidt Caseys Geschichte aufgeschrieben und berichtet darüber, wie es gelingt, Mensch und Tier zu Freunden zu machen und beiden die Angst zu nehmen. Auch seine Töchter haben je ein Kapitel zum Buch beigetragen, ebenso wie Hufschmiedin Ines Stork mit ihrem Beitrag zur Hufpflege. Speziell hier hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Informationen zum Thema Barhuf gewünscht.
Dafür findet sich aber ein interessanter Beitrag zur Gesundheit von Pferd und Reiter, in dem Michael Maurer auf naturheilkundliche Methoden nach ganzheitlichen Gesichtspunkten eingeht. Und auch der Artikel „Das Anlegen der Trense (eine Qual?)“, der auf Aussagen von Verhaltenstherapeutin für Pferde und Reitlehrerin Regina Rheinwald beruht, öffnet hoffentlich so manchem (Profi-) Reiter die Augen.
Sicherlich wird Ingo Schmidt für sein Buch Diagnose: Pferdefieber! nicht nur Zustimmung ernten, da er dort so manches kritisiert, das nicht wenige Reiter als normal ansehen. Aber genau dies brauchen wir, um den gewaltfreien Umgang mit dem Pferd weiter zu fördern und auch der weit verbreiteten Ausbildung entgegenzuwirken, bei der mit Kraft, Gewalt und Hilfszügeln versucht wird, Pferde in kürzester Zeit zu Leistungen zu bewegen, für die sie normalerweise einige Jahre brauchen würden.
Über den Autor
Ingo Schmidt reitet seit seiner frühesten Kindheit und hat mit Diagnose: Pferdefieber! sein erstes Buch veröffentlicht, in dem er die Geschichte seiner Stute Casey aufgeschrieben hat. Ein besonderes Anliegen ist ihm der gewaltfreie Umgang mit Pferden.
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