Schluss mit der Brandkennzeichnung

Jedes Jahr am 20. August ist Internationaler Weltpferdetag. Die Bundestierärztekammer (BTK) hat dies in diesem Jahr zum Anlass genommen, um wieder auf ein immer noch bestehendes Tierschutzproblem aufmerksam zu machen. Es geht um den Schenkelbrand, bei dem Fohlen mit einem Brandzeichen des jeweiligen Zuchtverbandes versehen werden. Dabei werden bei den Jungtieren Verbrennungen 3. Grades verusacht, die den Pferden unnötige Schmerzen bereiten und bleibende Schaden verursachen können. Nach Ansicht der Bundestierärztekammer gibt es keinen vernünftigen Grund mehr für dieses Verfahren.

Brandzeichen beim Pferd
Schmerzhafte Prozedur (Foto: Pixabay)

Seit 2009 gilt nämlich die EU-weite Kennzeichnungspflicht mit Mikrochip, die eine weitere Kennzeichnung durch Brandzeichen völlig überflüssig macht. Nach der auch nicht schmerzfreien Implantation des Microchip gibt es laut Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK, keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes für einen weiteren, schmerzhaften Eingriff zur Kennzeichnung. Das Brandzeichen der Pferdezuchtverbände stelle zudem keine individuelle Kennzeichnung zur Identifizierung des Einzeltieres dar, sondern dient in erster Linie dem Werbezweck der Zuchtverbände. Paragraph 3 Nr. 6 des Tierschutzgesetztes verbiete es zudem, Tiere zur Werbung heranzuziehen, sofern damit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind.

Zumindest gilt ab dem 01.01.2019 für diesen schmerzhaften und unnötigen Eingriff der Brandkennzeichnung schon einmal die Betäubungspflicht. Leider ist es damit aber nicht getan, denn die Pferde würden nicht nur beim Brennvorgang selbst erhebliche Schmerzen erleiden, sondern auch in den Tagen und Wochen danach noch beeinträchtigt sein. Zudem gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine geeignete Methode für die Lokalanästhesie, also die örtliche Betäubung, während des Schenkelbrands. Daher appeliert die Bundestierärztekammer an die Zuchtverbände, freiwillig auf die Verwendung des Heiß- und Kaltbrandes zur Kennzeichnung von Tieren zu verzichten. Wie stehst du zu dieser Forderung?

Wir freuen uns, wenn Du den Beitrag mit Deinen Freunden teilst oder einen Kommentar hinterlässt...

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert