Luftverschmutzung auch für Haustiere belastend
Feinstaub in zu hoher Konzentration schadet unserer Gesundheit, das ist unbestritten. Über die Folgen der Luftverschmutzung für unsere Vierbeiner macht sich aber nicht jeder Gedanken. Dabei stellt eine zu hohe Feinstaubbelastung auch für Haustiere wie Hunde, Katzen und Pferde eine Gefährdung dar. Obwohl laut Experten der Uelzener Versicherungen kein Grund zur Panik besteht, ist es dennoch wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Sollen Pferde lieber im Stall bleiben, wenn die Feinstaubbelastung zu hoch ist?
Die Lunge des Pferdes ist besonders empfindlich gegenüber Staubbelastungen. Aufgrund der bei uns üblichen Haltungsbedingungen mit dem grundsätzlichen Staubanfall durch Raufutter und Einstreu sind die Atemwege des Pferdes zudem oft vorbelastet. Hinzu kommen eine geringere Luftbewegung im Stall und weniger Bewegungsaktivität als in freier Wildbahn. Eine stark erhöhte Feinstaubbelastung der Umwelt kann sich demnach zusätzlich schädigend auswirken, besonders dann, wenn bereits Vorerkrankungen wie Asthma oder COPD vorhanden sind.

Pferde aufgrund der erhöhten Feinstaubwerte aber nicht mehr ins Freie zu lassen oder ihre Bewegung einzuschränken, könnte den gewünschten Effekt nach Ansicht von Tierärztin Félice Oude Hengel jedoch verfehlen. Tendenziell werden Pferde eher in ländlichen Gebieten mit weniger Feinstaubbelastung als im städtischen Umfeld gehalten. Daher übersteigen die Feinstaubwerte der Umgebung hier selten den der Stallluft.
Außerdem würde eine Stallruhe eher die Feinstaubexposition erhöhen und nachteilige Effekte für Atmungsorgane und Kreislauf mit sich bringen, so die Tierärztin. Gerade Bewegung und tiefe Atemzüge sind für die Selbstreinigungsfunktion der Lunge essenziell. Idealerweise sorgt man für lockere Bewegung bei guter Luftzirkulation. Extremanforderungen bzw. Überlastung sollten bei bestehenden Vorerkrankungen aber selbstverständlich vermieden werden.
Haustiere mit Atemwegserkrankungen schützen!
Bei Hunden, Katzen und anderen Kleintieren, die sich im Freien aufhalten, kann eine hohe Feinstaubbelastung der Luft ebenfalls eine gesundheitliche Gefährdung bedeuten. Dabei gibt es bestimmte Risikogruppen, die besonderen Schutz brauchen. Dazu gehören kurzschnäuzige Haustiere aller Tierarten, denn die Nasenhöhle dient unter anderem als wichtiger Filter für die Atemluft.
Bei kurz- bzw. rundköpfigen Rassen ist durch den kaum vorhandenen Platz im Nasenrachenraum diese Filterfunktion eingeschränkt. Kurzschnäuzige Tiere sind daher gefährdeter für Atemwegserkrankungen und leiden durch die eingeschränkten Luftwege auch stärker unter deren Symptomen, was im schlimmsten Fall bis hin zu lebensbedrohlichen Schockzuständen führen kann. Besonders bei den aktuellen Feinstaubwerten sollten laut Tierärztin Félice Oude Hengel solche Rassen also vor übermäßiger Bewegungsleistung geschützt werden.
Auch die steigende Anzahl allergischer Erkrankungen bei Haustieren kann die Empfindlichkeit gegenüber Feinstaub erhöhen. Viele Katzen leiden unter Asthma, das sich unter starker Feinstaubbelastung verschlimmern kann. Tipp der Tierärztin: „Besitzt man ein staubsensibles oder vorerkranktes Tier, sollte man ein besonderes Augenmerk darauf legen, Stadtspaziergänge im dichtesten Berufsverkehr zu meiden und für Ausflüge eher ländliche Gebiete mit mehr Luftbewegung anzusteuern, um die Exposition mit Feinstaub so gering wie möglich zu halten.”
Es gibt aber auch gute Nachrichten
Die Luftqualität in Deutschland ist heutzutage deutlich besser als noch vor einigen Jahrzehnten – auch in den Städten. Die derzeit herrschende hohe Feinstaubbelastung kommt durch das Zusammenspiel verstärkter Emissionen durch Heizungen, Abgase usw. und einem stabilen Hochdruckgebiet zustande. Ändert sich also die Wetterlage, sollten sich die aktuellen Feinstaubwerte schnell wieder normalisieren. Wenn wir dann noch bereit sind, beherzt den Umweltschutz voranzutreiben, sollten sich auch langfristig die Umweltbelastungen auf Mensch und Tier verringern.
Verwendete Quellen: Pressemitteilung Uelzener Versicherunge