Ist Laub für Pferde gefährlich?
Nicht nur der Fellwechsel hat mit Beginn des Herbst bei unseren Pferden bereits begonnen, auch Bäume, Hecken und andere Pflanzen verlieren ihre Blätter. Meist sammelt sich das abgeworfene Laub dann in mehr oder weniger großen Mengen auf dem Boden – auch auf Pferdeweiden und in Paddocks. Viele Reiter und Pferdebesitzer fragen sich dann, ob Laub als Futtermittel für ihre Vierbeiner eigentlich geeignet oder doch eher schädlich ist.
Außer von toxischen Pflanzen ist Laub aus ernährungsphysiologischer Sicht bei gesunden Tieren als unbedenklich einzustufen. In freier Wildbahn ernähren sich Pferde in der „goldenen Jahreszeit“ schließlich auch von Laub und Baumfrüchten. Und noch vor wenigen Jahrzehnten wurden die Pferde von den Bauern sogar immer dann in den Wald getrieben, wenn die konservierten Futterressourcen knapp zu werden drohten.
Wie für fast alles im Leben gilt allerdings auch hier die Regel: „Die Dosis macht das Gift!“. Den heutigen Hauspferden steht im Gegensatz zu Pferden in freier Wildbahn keine ausreichend große Fläche mit unzähligen Futter-Alternativen zur Verfügung, weil wir unseren Pferden diese Flächen in der Regel nicht bieten können. Wenn dann nicht genügend Heu zur Verfügung steht und die Pferde hungrig sind, fressen sie unter Umständen zu viel Laub.
Aber auch die Haltung der Tiere ist ein wichtiger Faktor. Langeweile begünstigt die Neugier vor allem bei jungen Pferden und verringert ihre natürliche Scheu vor einer unbekannten Pflanze oder vor ungenießbaren Früchten. Während bei vitalen, mit ausreichend Mineralstoffen versorgten Pferden Laub als unbedenklich gilt, sollten stoffwechselkranke oder kolikanfällige Pferde hingegen nur begrenzt Laub fressen.
Kritischer sieht es da schon bei Früchten aus: Schon kleine Mengen vergorenes Fallobst auf einer Streuobstwiese können Auslöser von Verdauungsproblemen sein. Während Pferde die Haselnuss aufgrund ihrer harten Schale meist meiden, gilt dies für Walnüsse seltener. Die Fruchtschalen noch grüner Walnüsse enthalten Gerbsäure, die Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall verursachen können. Ist die Fruchtschale zudem von Pilzen befallen, können deren Giftstoffe zu Nervenkrämpfen führen. In „Heilkräuter für Pferde – Walnussblätter“ findest du weitere interessante Informationen dazu.
Auch auf Bucheckern reagieren Pferde ausgesprochen sensibel, da bereits geringe Mengen tödlich wirken können. Eicheln gelten hingegen in kleinen Mengen durchaus als heilsam für Pferde* und sind inzwischen nicht selten bereits Bestandteil industriell gefertigter Futtermischungen. Auch unsere Pferde suchen bei Spaziergängen häufig geziehlt nach diesen Früchten. Welche Erfahrungen hast du in Zusammenhang mit Laub und Früchten bei deinem Pferd bisher gemacht? Eine Übersicht zu den Pflanzen, die für Pferde giftig sind, findest du übrigens hier.
Verwendete Quellen: Anke Klabunde, aid