Ausbildungsmethoden und Reitweisen

Sowohl in den sozialen Netzwerken als auch in Reitställen wird teilweise leidenschaftlich darüber diskutiert, welche Reitweise oder Ausbildungsmethode die richtige für das Pferd ist. Dabei werden häufig Reiter und Ausbilder anderer Reitweisen kritisiert oder auch schlecht gemacht, teilweise sogar, ohne sich mit deren Arbeit auseinanderzusetzen. Aber gibt es eigentlich nur eine richtige Art und Weise, ein Pferd auszubilden oder zu reiten?

Dem ist sicher nicht so, schließlich sind sowohl unsere Pferde als auch wir selbst individuelle Persönlichkeiten mit ureigensten Ansprüchen, Vorlieben und Wesenszügen. Dies macht uns unverwechselbar und somit ist es auch nicht sinnvoll, die Methode eines von uns favorisieren Reiters oder Trainers als die einzig richtige darzustellen und einfach nur eins zu eins zu kopieren. Es gehört schon ein wenig mehr dazu, um für uns und unser Pferd den besten Weg zu finden.

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Arbeitsreitweisen sind oft Grundlage von Reitstilen (Foto: pixabay)

Das Wohlergehen des Pferdes muß bei allen Überlegungen natürlich an erster Stelle stehen, und da ist es wichtig, mich an den Bedürfnissen meines Pferdes zu orientieren. Sicher gibt es in allen Bereichen Dinge, die unabhängig von den Trainigsmethoden überflüssig oder unwirksam sind oder sogar ungesund und gefährlich für Pferd und Reiter. Aber ebenso gibt es auch viele funktionierende Methoden, ein Pferd individuell zu trainieren.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich z.B. um Horsemanship, die Englische Reitweise, die Iberische Reitweise, das Gangpferdereiten, das Western- oder Ranch-Reiten, das Barock- oder klassische Reiten oder auch das einfache Freizeitreiten handelt. Das Ziel einer jeden Ausbildung sollte doch immer die Harmonie mit dem Pferd sein. Und da ist es doch egal, mit welchem Reitstil bzw. welcher Ausbildungsmethode oder gar welcher Mischung daraus diese Harmonie erreicht wird.

Solange es allen Beteiligten Spaß macht und die Methode pferdefreundlich ist und auch so angewandt wird, birgt jede Reitweise ihre eigene Faszination. Dazu gehört aber auch, dass ich auf die freiwillige Mitarbeit meines Pferdes setze und es nicht zwinge, mit mir zu arbeiten, sich von mir reiten zu lassen oder mit mir Zeit zu verbringen! Ebenso ist ein Verständnis für das Wesen, das Verhalten und die Psyche sowie die Biomechanik und Anatomie des Pferdes unerlässlich.

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Jede Reitweise bietet ihre eigene Faszination (Foto: pixabay)

Was macht es nun so schwer, einmal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und auch einmal den Kontakt zu Menschen zu suchen, die sich getraut haben, ihren persönlichen Weg mit den Pferden zu gehen und die anders arbeiten als wir selbst? Dies bietet uns doch die Möglichkeit, andere Sichtweisen kennenzulernen, herauszufinden, wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen und so Neues zu lernen!

Warum also nicht einfach einmal eine Reitstunde in einer ganz anderen Reitweise absolvieren oder uns einmal ausführlich erklären lassen, wie der andere Weg funktioniert? Wer weiß, vielleicht entdecken wir gerade hier noch Anregungen, die uns auf unserem persönlichen Weg mit unserem Pferd weiterbringen. Das kommt nicht nur uns, sondern auch unseren Pferden zugute. Daher sollten wir immer offen sein für Neues und tolerant für Anderes! Wie siehst du das?

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