Entspannung für Pferdemuskeln
Ursprünglich für die Behandlung menschlicher Beschwerden entwickelte der Australier Tom Bowen bereits in den fünfziger Jahre die Bowen Technik (auch Bowtech genannt). Bei diesem dynamischen System einer ganzheitlichen Muskel- und Bindegewebsanwendung werden mit gezielten und sanften Griffen über Muskeln und Bindegewebe die Faszien und damit der ganze Körper angesprochen. Linderung von Schmerzsymptomatiken und Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens sind die Folge. Aber nicht nur Menschen, auch Pferde unterliegen Stress und anderen Belastungen, welche zu Erkrankungen führen können, die sich in bestimmten physischen und psychischen Symptomen äußern. Daher gibt es Bowtech seit den neunziger Jahren auch für Pferde.
EMRT (Equine Muscle Release Therapy) wird diese Form der Muskelentspannungstechnik für Pferde genannt, die von der Australierin Alison Goward über Jahre hinweg entwickelt wurde. Sie ist selbst Bowtech-Instruktorin und als Besitzerin eines Andalusier-Gestüts verfügt Alison Goward über eine 45-jährige Erfahrung mit Pferden. Extra für Pferde entwickelte sie mehr als 14 spezielle Griffe, die heute weltweit in Kursen für Pferdebesitzer und Menschen, die mit Pferden arbeiten, gelehrt werden. Entwickelt wurden diese Kurse in enger Zusammenarbeit mit Veterinärwissenschaftlern und weiteren Experten.
Schlüsselstellen des Pferdekörpers
Rückenschmerzen, ungleiche Hufabnutzung, Stoffwechselstörungen, Allergien oder Zügellahmheit sind nur einige Probleme, die behandelt werden können. EMRT soll diese und noch weitere Beschwerden des Pferdes korrigieren und das natürliche Gleichgewicht in allen Systemen wiederherstellen können. An sogenannten „Schlüsselstellen“ des Pferdekörpers werden bei einer solchen Behandlung eine Reihe sanfter rollender Griffe an sogenannten „Schlüsselstellen“ des Pferdekörpers gesetzt. Der Begründer Tom Bowen hat durch jahrelanges Praktizieren und Beobachten der Patientenreaktion diese Punkte herausgearbeitet. Beim Pferd liegen diese z.B. teilweise auf dem Muskelbauch oder aber am Übergang vom Muskel in die Sehne, welche dann am Knochen „festgemacht ist“ oder auch direkt über der Sehne.
Auch im Reitsport erprobt
Als Nachsorge nach größeren Anstrengungen oder als Prophylaxe zum Erhalt der Beweglichkeit hat sich EMRT auch im Reitsport bewährt, speziell in Kombination mit Bewegungsübungen aus der Physiotherapie. Für Leistungssportler ist besonders interessant, dass EMRT laut FEI (Internationale Reiterliche Vereinigung) die einzige Therapie ist, die noch am Tag des Wettbewerbs angewendet werden darf. So wurden z. B. die Goldmedaillen-Gewinner im Distanzreiten bei den Weltreiterspielen in Frankreich von einem EMRT-Practitioner betreut.
Voraussetzungen
Damit eine Bowtech-Anwendung beim Pferd ihre Wirkung auch entfalten kann, sind bestimmte Rahmenbedingungen einzuhalten. Wichtig ist, dass sich das Pferd während der Behandlung wohlfühlt. Daher ist ein ruhiger Ort sinnvoll, wo sich das Pferd entspannen kann und nicht durch laute Geräusche abgelenkt wird. Vier Tage vor und nach der Anwendung sollten keine anderen Behandlungen wie etwa Hufschmied, Impfungen, Osteopathie o.ä. stattfinden. Da die speziellen Griffe noch ein bis zwei Wochen nachwirken, sollte eine Folgebehandlung frühestens nach sieben Tagen erfolgen. Weitere Informationen findest du auf der Seite der Bowen Academy Europe, BOWTECH-Anbieter für Pferde und KIeintiere in der Anwendersuche des BOWTECH Deutschland e.V.
Verwendete Quellen: BOWTECH Deutschland e.V.