„Pferde“ von Jenny Friedrich-Freksa

Es steht außer Frage, dass Pferde einfach wunderbare Geschöpfe sind, die uns immer wieder faszinieren und inspirieren. Über die Verbindung zwischen Mensch und Pferd sind daher auch schon zahlreiche Bücher veröffentlicht worden, sei es als Roman oder Sachbuch. Ein Blick in das neue Buch „Pferde“ von Jenny Friedrich-Freksa zeigt, dass auch sie zu den Menschen gehört, die von Pferden fasziniert ist.

Pferde

Selbst mit Pferden aufgewachsen, gewährt sie uns nicht nur einen Blick in ihre persönlichen Erfahrungen mit den Pferden, sondern greift auch Erkenntnisse aus Verhaltensforschung und Kulturgeschichte auf. „Pferde“ ist auf jeden Fall ein abwechslungsreiches und umfassendes Werk, dass sich nicht pauschal in eine Kategorie einordnen läßt und bei dem fast alle Aspekte des Zusammenlebens mit diesen wunderbaren Geschöpfen zur Sprache kommen.

„Das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd ist sehr alt, weit mehr als 6000 Jahre und hat im Laufe der Zeit unzählige Veränderungen durchlaufen. Diese lange Geschichte fließt natürlich in unseren heutigen Umgang mit den Tieren ein. Aus einer Vergangenheit, in der Pferde als Nahrung dienten oder als Ackertiere halfen, Felder zu bewirtschaften, in der sie über lange Zeit das wichtigste Fortbewegungsmittel und in Kriegen unersetzlich waren, wurde eine Gegenwart, in der Pferde in erster Linie für den Freizeitsport gehalten werden. Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Freude am Reiten vor allem eine Freude der Männer. Doch wie kaum etwas anderes hat die Beschäftigung mit Pferden das Geschlecht gewechselt und wurde vom Männerding zur Frauensache, verbunden mit etlichen Klischees über weibliche Pferdeverrücktheit.“

Pferde

Egal, ob aus persönlicher, wissentschaftlicher, kultureller oder gesellschaftlicher Sicht, Jenny Friedrich-Freksa betrachtet das Thema Pferde aus fast allen Blickwinkeln. Geschickt verknüpft die Autorin dabei Fakten und Wissen mit Erfahrungsberichten und Unterhaltung, auch wenn der Wechsel zwischen den eizelnen Themen manchmal doch etwas abrupt wirkt. So kommt es schon einmal vor, dass Jenny Friedrich-Freksa z.B. eindrucksvoll von ihren spannenden Erlebnissen auf einer Western-Ranch in Colorado berichtet, im nächsten Kapitel dann aber gleich zum Thema Frauen und Pferde wechselt. Immer aber finden sich abwechslungsreiche Informationen und Fakten in den einzelnen Kapiteln, die nicht nur für Pferdefreunde interessant sind.

„Bis zu einem gewissen Grad geht es beim Reiten um Verschmelzung, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Pferde bleiben, bei aller Lernbereitschaft und Intelligenz Tiere, die ihrem Empfinden folgen und nicht ihrem Intellekt. Und Menschen, die beim Reiten wie bei allen Dingen im Leben ihren Verstand benutzen, trotz des Bemühens, sich auf die Gefühlswelt der Pferde und den Rhytmus ihrer körperlichen Bewegung einzulassen. Zwei sehr unterschiedliche Wesen treffen hier aufeinander.“

Pferde

Auch wenn das Buch „Pferde“ von Jenny Friedrich-Freksa in einigen Abschnitten für den Pferdefreund bereits bekanntes Wissen enthält, so ist für diesen auf jeden Fall die gefühlvolle Beschreibung des Zusammenlebens mit dem Pferd inkl. aller Höhen und Tiefen lesenswert. Aber auch kritische Worte fehlen im Buch nicht, wenn es z.B. um den Umgang mit Pferden im Reitsport oder die Rolle der Deutschen Reiterlichen Vereinigung während des 2. Weltkriges geht. Laut Jenny Friedrich-Freksa ist die FN eine der wenigen deutschen Sportorganisationen, die bis heute ihre Geschichte nicht aufgearbeitet haben.

Letztendlich also erhalten wie schon erwähnt alle Leser eine ansprechende Kombination aus Fakten und Unterhaltung, die zudem mit schönen Zeichnungen von Katharina Grossmann-Hensel begleitet werden.

Über Jenny Friedrich-Freksa

Die Autorin wurde 1974 in Berlin geboren, studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste Berlin. Nach Aufenthalten in Paris, Genf und Rom arbeitete Jenny Friedrich-Freksa, die übrigens seit ihrer Kindheit reitet, für die Süddeutsche Zeitung in München. Heute ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift Kulturaustausch in Berlin.

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