Deutschlands bekannteste Pferderennstrecken
Einige historische und über Landesgrenzen hinaus bekannte Pferderennstrecken haben in Deutschland seit vielen Jahrzehnten einen festen Platz in der Szene. Wo die meisten Pferderennen kurz nach Christus ohne jegliche Wetteinsätze ausgetragen wurden, entwickelte es sich über die Jahre ebenfalls zu einem Ort, an dem Spieler ihrem Wetteifer frönen können. Mittlerweile setzen nicht nur wohlhabene Leute auf die unterschiedlichsten Pferde und fiebern bei den Rennen mit, sondern auch die Mittelschicht erfreut sich seit geraumer Zeit daran.
Die Geschichte der Pferderennen reicht weiter zurück, als man sich vorstellen kann. Tatsächlich wurden bereits zwischen 208 und 211 nach Christus die ersten Rennbahnen in Großbritannien gebaut. Eines der ältesten Schriftstücke, welches aus dem Jahr 1074 stammt und sich direkt auf die Pferderennen in England bezieht, wurde damals von William Fitzstephen verfasst. Er schrieb über ein im Smithfielder Stadtteil von London ausgetragenes Pferderennen.
Die Freude am Wetten auf Pferde bei ähnlichen Rennen lässt sich sogar noch etwas länger datieren. Bereits 676 vor Christus empfanden die Griechen bei den olympischen Spielen gefallen an Wetteinsätzen. Dennoch fanden organisierte Wetten mit hohen Einsätzen erst viele Jahrhunderte später in England statt. Dort wurden im 19. Jahrhundert erstmals Wetten arrangiert und fassten dann allmählich beim Pferderennen Fuß. In gewisser Weise wurden durch die hohen Wetteinsätze, die das noble Volk damals setzte, die Events finanziert.
Auch Deutschlands Geschichte mit Pferderennen ragt bereits mehrere Jahrhunderte zurück. Das erste Rennen fand, ganz nach englischem Vorbild, am 10. August 1822 nahe der Ostsee statt. Mittlerweile gibt es über 40 Pferderennbahnen in Deutschland, von denen einige bereits ein internationales Ansehen ergattern konnten.
Die wohl international bekannteste Rennbahn gibt es in Baden-Baden zu bewundern. In dem idyllischen Ort Iffezheim ist sie zu finden und bringt ein ganzes Stück Geschichte und Programm mit sich. Jährlich findet dort die Große Woche statt, welche sowohl mit Gruppenrennen, Listenrennen und BBAG-Auktionsrennen ausgestattet ist. Außerdem findet seit neuem ebenso der Winterzauber Renntag dort statt. Des Weiteren kann man dem Frühjahres Meeting sowie dem Sales & Racing Festival beiwohnen.
Die Geschichte der Pferderennbahn geht bis auf 1858 zurück. Das war das Jahr, in dem der Casino Betreiber Edouard Bénazet die Rennbahn errichten ließ. Mit dem Aufbau der Rennbahn wollte er vor allem für die feine Gesellschaft einen Aufenthalt in Iffezheim attraktiver machen. Heutzutage ist die Iffezheimer-Tribüne ein ikonisches Merkmal der Rennbahn. Die Ursprünglich im Jahr 1890 erbaute Tribüne wurde später durch zwei Türme an den Flanken ergänzt, welche nach berühmten Jockeys benannt wurden. Kincsem und Oleander sind die Namensfetter der Türme, da beide jeweils drei Siege im Großen Preis von Baden-Baden ergattern konnten und dabei einen Rekord aufstellten.
Auch Nordrhein-Westfalen beheimatet eine für den Pferdesport wichtige Rennbahn in Düsseldorf-Grafenberg. Besonders bei dieser Pferderennbahn ist definitiv, dass sie sich damit schmücken kann, sich auch weit über die Grenzen von Deutschland hinaus als eine der landschaftlich schönsten Rennbahnen bezeichnen zu können. Dementsprechend finden dort auch häufig verschiedenste Veranstaltungen statt. Im April kann man sich dort über die Frühjahrs-Meile, den Derby-Trial und über den Henkel-Stutenpreis freuen. Außerdem finden auf der Rennsportanlage in Düsseldorf auch zwei der wichtigsten Stutenrennen in Deutschland statt. So sind die Höhepunkte der Rennsportsaison in Grafenberg immer dann, wenn die German 1000 Guineas und der Preis der Diana stattfinden. Darüber hinaus findet dort ebenfalls der BMW Preis Düsseldorf, die Fritz Henkel Stiftung-Rennen, der Preis der Stadtsparkasse Düsseldorf und im September/ Oktober der Große Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf statt.
1883 wurde die Rennbahn errichtet und schließlich ein Jahr später, am 11. Juli 1884, eröffnet. Mittlerweile stehen auch alle der Gebäude der Düsseldorfer Pferderennanlage seit 1986 unter Denkmalschutz und sorgen noch einmal für einen ganz besonderen Charme bei einem Besuch eines der auf der Anlage stattfindenden Events.
Selbstverständlich kann sich die Hauptstadt Deutschlands nicht nur mit einer fantastischen Pferderennbahn rühmen, sondern sogar mit zwei: Einmal der Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten und der Rennbahn Berlin-Mariendorf. An die 40 Renntage bietet die große Rennbahn Mariendorf jährlich für jeden, der sich für die Pferderennen begeistert. Sie zählt zudem zu einem der wichtigsten Schauplätze des deutschen Trabrennsports. Daher findet auch der Deutsche Traber Derby auf der Pferderennbahn in Berlin-Mariendorf statt. Erstmalig fand dieser 1915 statt, wurde allerdings erst 1952 zum jährlichen Austragungsort. Des Weiteren ist dort auch stets ein Stuten-Derby vertreten: das Arthur Knauer-Gedenkrennen. Abgesehen davon können Interessierte hier dem Adbell Toddington-Rennen, dem Buddenbrock-Rennen, dem Jugendpreis und der Breeders Crown Rennserie beiwohnen.
Die Pferderennbahn in Berlin-Mariendorf hat mittlerweile über 100 Jahre an Geschichte zu verzeichnen. 1913 wurde sie in Betrieb genommen und gilt heutzutage als modernste Trabsportanlage Deutschlands. Von Moritz August Endell wurden die Gebäude im Jugendstil erbaut und durch den langjährigen Bestand der Pferderennbahn steht auch hier etwas unter Denkmalschutz: Die Endell’sche Tribüne. Sie wurde als eine der wenigen Bauten im 2. Weltkrieg nicht übermäßig zerstört.
Die Rennbahn in Köln-Weidenpesch ist ebenfalls ein Highlight der Deutschen Pferderennbahnen. Sie befindet sich im Weidepescher Park, welcher bekannt für seine umfangreichen Sport und Freizeitangebote ist. Die Weidenpescher Galopprennbahn ist unter anderem eine der meistgenutzten Rennbahnen Deutschlands. Bei einem Besuch der Anlage kann man sich außerdem jährlich über diverse Rennen freuen. Das Schwarzgold-Rennen macht im April den Auftakt und im Anschluss daran gibt es im Mai den Carl Japsers-Preis und das Mehl-Mülhens-Rennen (German 2000 Guineas). Außerdem findet dort auch das Union-Rennen, der Preis von Europa und die Winterfavoriten statt.
Auch geschichtlich macht die Pferderennbahn in Köln einiges her. Die Galopprennbahn wurde am 3. September 1898 eröffnet und es gibt ebenfalls ein seit 1983 unter Denkmalschutz stehendes Gebäude: Die von Otto March im Jahre 1897 entworfene Haupttribüne.