Selenmangel bei Pferden?

Selen ist ein Spurenelement, welches sowohl für Menschen als auch für Tiere von essentieller Bedeutung ist. Der Organismus benötigt Selen, um lebenswichtige Stoffwechselvorgänge durchführen zu können. So spielt das Spurenelement beispielsweise eine tragende Rolle bei der Immunabwehr und der Entgiftung des Körpers und ist bedeutend für die Gesundheit von Pferden.

Selenmangel zählt bei Pferden allerdings zu den häufig festgestellten Krankheitsbildern. Oft wird er dadurch ausgelöst, dass der Boden, auf dem das vom Pferd verzehrte Gras, Heu und Stroh wächst, einen zu geringen Selengehalt aufweist. Der Selengehalt des Bodens ist natürlichen regionalen Schwankungen unterworfen. In vielen Gegenden ist der Mangel an Selen aber auch auf die immer intensiver werdende, mit einer Auswaschung und Versäuerung der Böden einhergehende, landwirtschaftliche Nutzung zurückzuführen.

Pferde auf der Weide
Eine ausgewogene Ernährung ist auch für Pferde wichtig (Foto: Pferdekult)

Symptome

Zu den Symptomen, die bei einem Pferd auf einen Mangel an Selen hindeuten, zählen eine allgemeine Müdigkeit und eine höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Weitere Anzeichen sind:

– häufig auftretende Muskelkrämpfe
– Versteifung der Hinterhand (Ataxie)
– Haarbruch
– Zellschäden Im Bereich der Skelett- und Herzmuskulatur

Manchmal leiden bereits frisch geborene Fohlen unter einem Selenmangel, welcher auf eine Selenunterversorgung der Mutter zurückzuführen ist. Zudem weisen insbesondere Pferde, deren Muskeln im Alltag stark beansprucht werden, einen Mangel an Selen auf. Dies ist dadurch bedingt, dass der Körper des Pferdes bei starker Anstrengung sogenannte Radikale bildet, die unter der Beteiligung von Selen wieder abgebaut werden.

Therapiemöglichkeiten

Ein Mangel kann durch das Verabreichen zusätzlicher selenhaltiger Nahrung relativ schnell und zielgerichtet behoben werden. Wenn dem Pferd zusätzliches Selen zugeführt wird, muss jedoch unbedingt auf die richtige Dosierung geachtet werden. Als ideal gilt eine Menge von 0,1 – 0,2 mg Selen pro kg Futtertrockensubstanz. Dabei sollte bedacht werden, dass nicht nur Selenpräparate, sondern auch viele im Fachhandel erhältliche Ergänzungsfuttermittel bereits zusätzliches Selen enthalten. Um eine eventuell gefährliche Überdosierung zu vermeiden, ist es daher ratsam, dem Pferd eine sorgsam abgestimmte Kombination aus Kraft- und Mineralfutter zu verabreichen.

Überdosierung

Eine Überdosierung liegt in der Regel bereits bei 2 mg Selen pro Kilogramm Futtertrockensubstanz vor. Wird dem Pferd zu viel Selen verabreicht, kann dies unter Umständen eine akute Vergiftung zur Folge haben. Zu den hiermit verbundenen Symptomen zählen:

– Apathie und Appetitmangel
– Haarausfall an Mähne und Schweif
– Sehstörungen
– Veränderungen des Hufhorns
– starker Durchfall

Liegt eine sehr starke Überdosierung vor, kann es sogar passieren, dass ein Pferd aufgrund einer Herzinsuffizienz kollabiert oder stirbt.

Ursachen

Die Ursachen für einen Mangel oder einen Überschuss an Selen müssen nicht immer durch die Nahrungsaufnahme bedingt sein. So weisen Experten darauf hin, dass bei Pferden ein erhöhter Selenwert auch durch einen Mangel an Zink, Kupfer oder Mangan entstehen kann. Um Klarheit über die Ursache des Selenwertes zu erhalten, ist es daher in vielen Fällen empfehlenswert, das Blutbild des Pferdes einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen.

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