Rückenprobleme beim Pferd

Welcher Reiter wünscht sich nicht ein rittiges, reell an der Hand stehendes und willig mitarbeitendes Pferd, das leistungsbereit die Hilfen des Reiters annimmt und in elastische, schwungvolle Bewegungen umsetzt. Leider sieht die Realität oft anders aus: Die gewünschte Rittigkeit ist trotz intensiver Bemühungen nicht oder nicht mehr zu erreichen und beim täglichen Training lässt das Pferd Takt und Losgelassenheit vermissen. Der sonst schwingende Rücken scheint blockiert, der Bewegungsablauf nicht mehr natürlich und taktrein.

Reiterin
Pferderücken müssen nicht nur unser Gewicht tragen (Foto: pixabay)

Schnell liegt dann der Verdacht nahe, dass Rückenprobleme die Ursache dafür sein könnten. Verspannungen oder vermeintliche Blockaden von Wirbeln oder Gelenken der Wirbelsäule sind aber nicht immer Schuld an Rückenschmerzen. Auch eine Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers kann Auslöser von Verhaltensänderungen und Rittigkeitsproblemen sein. Pferde mit Zahn- oder Kieferproblemen leiden meistens still, da sie als Fluchttiere nur ein begrenztes Verhaltensrepertoire haben, um auf ihr Leid aufmerksam zu machen. Sie sind darauf angewiesen, dass der Mensch die Ursache-Symptom-Zuordnung erkennt und korrekt interpretiert.

Kompensierende Maßnahmen und Verhaltensweisen der Pferde sind dann oft die Folge: Das Anspannen des Unterhalses, ein Verwerfen oder eine verringerte Nachgiebigkeit im Genick, Anlehnungsprobleme. Aber auch Kopf- oder Schweifschlagen oder das Einrollen des Halses sind mögliche Reaktionsmuster der von Zahnerkrankungen oder Kieferfehlstellungen betroffenen Pferde. Die physiologisch nicht korrekte Halshaltung hat dann auch Auswirkungen auf die Rückenmuskulatur. Über den Schädel stehen die Zähne in enger Verbindung mit der Wirbelsäule. Liegt in der Maulhöhle eine Störung vor, versucht die Muskulatur des Kauapparates durch stärkeres Anziehen des Unterkiefers den mangelhaften Kontakt der oberen und unteren Zahnleisten auszugleichen.

Pferdezahnbehandlung
Pferdezähne sollten regelmäßig kontrolliert werden (Foto: pixabay)

Zahnfehlstellungen, eine unregelmäßige Zahnanatomie, fehlender bis ungleichmäßiger Zahnabrieb, aber auch ein übermäßiges Knirschen mit den Zähnen beim Reiten führen zu einer starken Belastung der Kiefergelenke. Das fein austarierte Zusammenspiel von Zähnen, Kiefer, Sehnen, Muskulatur und Kiefergelenk gerät aus dem Gleichgewicht – ein Phänomen, das auch beim Menschen als Craniomandibuläre Dysfunktion bekannt ist. Deshalb ist auch für Pferde wichtig, regelmäßig Zähne und Kiefer von einem Pferdedentalpraktiker auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen zu lassen.

Quelle: „Anke Klabunde, aid.de“

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