Unsere Pferde im Fellwechsel

Die Karnevalstage sind längst schon wieder vorüber und so langsam zeigen sich die ersten Frühlingsboten wie Schneeglöckchen und Krokusse. Auch erste Sonnentage mit angenehmen Temperaturen laden Mensch und Tier bereits zum genießen ein. Bemerkbar macht sich der nahende Frühling allerdings auch daran, dass unsere Pferde ihr langhaariges Winterfell verlieren und ihr wesentlich kurzhaarigeres Sommerfell bilden. Der eigentliche Prozess des Fellwechsels hat aber bereits viel früher begonnen, nämlich dann, wenn die Tage anfangen wieder länger zu werden.

Bemerken können wir es daran, dass viele Pferde während dieser Zeit oft lustlos und schlapp wirken, das Fell etwas stumpfer wird und schwerfuttrige Pferde nicht selten abmagern. Auch für Pferde, die über längere Zeit nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt wurden oder deren Stoffwechsel zu stark strapaziert wurde wie etwa bei überlasteten Sportpferden oder Zuchtstuten, kann der Fellwechsel ein größeres Problem darstellen und sogar Folgeerkrankungen wie Ekzem, Bronchitis, Mauke oder Allergien nach sich ziehen. Aber auch Gelenkbeschwerden oder Muskelverspannungen im Bereich der Bewegungsorgane können eine Folge sein. Nachvollziehen läßt sich dies, wenn wir uns vor Augen halten, dass der Stoffwechsel schließlich auf Hochtouren arbeitet und dies die Tiere durchaus belastet.

Pony
Fellwechsel im Frühjahr (Foto: Pixabay)

Ausgelöst wird der Fellwechsel im Frühjahr in erster Linie nicht wie vielfach angenommen durch die steigenden Temperaturen, diese spielen nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist vielmehr die Länge des Tageslichtes. Das heißt, wenn im Frühjahr die Tage länger werden, beginnt das Pferd damit, das Winterfell abzuwerfen. Im Herbst ist es genau umgekehrt, hier beginnt im Gegenzug das Winterkleid zu wachsen, wenn die Tage wieder kürzer werden. Verantwortlich für diesen ganzen Prozess ist ein kleiner Bereich im Pferdehirn, nämlich die Zirbeldrüse, die auch andere zeitabhängige Zyklen wie z.b. das Fortpflanzugsgeschehen steuert.

Um unserem Pferd den Fellwechsel zu erleichtern, bietet sich ein häufigeres, kräftiges Bürsten an. Schließlich verursachen die locker sitzenden Haare des Winterfells meist einen erheblichen Juckreiz, und je mehr der abgestoßenen Haare ausgebürstet werden, desto angenehmer ist es für das Pferd. Außerdem verbessert das Massieren die Durchblutung der Haut und führt zu einer besseren Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Eine angepaßte Fütterung kann unser Pferd ebenfalls unterstützen. Hochwertiges Heu sollte das ganze Jahr über zur Verfügung stehen, aber während des Fellwechsels ist es sinnvoll, auch verstärkt auf eine ausreichende Versorgung unseres Pferdes mit Spurenelementen und Mineralien zu achten, denn diese halten das Immunsystem und den Stoffwechsel intakt und helfen, die zusätzliche Belastung durch den Fellwechsel besser zu verkraften.

Pferd streicheln
Fellwechsel erleichtern (Foto: Pixabay)

Die Mineralien Zink, Kupfer, Schwefel und Selen sowie die fettlöslichen Vitamine E und A sind wichtig für das Immunsystem der Haut und somit auch für das Fell. Ein Schuß hochwertiges, am besten kaltgepresstes Leinöl oder auch Schwarzkümmelöl kann insbesondere die Versorgung mit Vitamin E sowie wertvollen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren verbessern. Alternativ können wir auch Leinsamen zufüttern. Übertreiben sollten wir allerdings nicht, denn ein gesundes und ausgewogen gefüttertes Pferd besitzt normalerweise genügend Reserven, um die erhöhte Belastung durch den Fellwechsel auszugleichen. Besonders aber alte oder geschwächte Pferde freuen sich über eine Unterstützung. Wer es genau nimmt, kann durch ein Blutbild abklären lassen, welche Mineralien und Spurenelemente seinem Pferd fehlen. Wie hilfst du denn deinem Pferd beim Fellwechsel?

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