Dehydrierung bei Pferden

Für Pferde ist es wichtig, immer Zugriff auf frisches, sauberes Trinkwasser zu haben. Dies ist nicht nur im Sommer bei großer Hitze so, sondern auch im Winter, wenn das Wasser in der Tränke häufig gefriert. Eigentlich sollte dies jedem Reiter und Pferdebesitzer klar sein. Leider wird die Bedeutung von Wasser für die Vitalfunktionen des Vierbeiners jedoch häufig unterschätzt. Fast alle Systeme im Körper des Pferdes funktionieren nämlich ohne Wasserzufuhr nicht mehr oder nur noch eingeschränkt.

Eingefrorene Pferdetränke
Im Winter ist stets für eisfreie Pferdetränken zu sorgen! (Foto:privat)

So hat Wasser z.B. Einfluss auf die Thermoregulation zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, es dient als „Gelenkschmiere“, hält die Haut elastisch und unterstützt die Verdauung. Es hilft auch beim Ausschwämmen von Giftstoffen über Urin und Schweiß. Ein Vergleich macht die Bedeutung von Wasser sehr anschaulich: Ohne Nahrung kann ein Pferd bis zu drei Wochen überleben, ohne Wasser maximal fünf bis sechs Tage!

Natürlich hängt die Menge der Wasseraufnahme eines Pferdes von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der körperlichen Belastung, der Umgebungstemperatur oder der Ernährung ab. Durchschnittlich aber trinkt ein Pferd 30 bis 70 Liter Wasser pro Tag. In Folge mangelnder Wasserversorgung dehydrieren Pferde daher relativ schnell, und das kann verheerende Folgen haben: Bei einem Flüssigkeitsentzug über einen Zeitraum von 24 Stunden können sie bereits über vier Prozent ihres Körpergewichts verlieren.

Ursächlich bedingt ist dies durch die Kombination aus Schwitzen, Wasserlassen, Kot absetzen und die Lungentätigkeit (Atmung). Bereits nach 48 Stunden ohne Flüssigkeitszufuhr reduziert sich das Körpergewicht um ca. 7 Prozent, nach 72 Stunden sind es etwa 9 Prozent. Steigen zudem im Sommer die Außentemperaturen, kann der Verlust an Körpergewicht noch deutlich höher ausfallen und leicht Werte von bis zu 16 Prozent erreichen.

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Wir sollten stets darauf achten, dass unsere Pferde genug trinken! (Foto: pixabay)

Die Symptome einer Dehydrierung (Austrocknung) sind unter anderem trockene Schleimhäute, eingesunkene Augen und eine unverkennbare Reduktion der Hautelastizität. Sobald das Pferd sechs oder mehr Prozent seines Körpergewichts verloren hat, werden diese Symptome besonders deutlich. Zu diesem Zeitpunkt weist der Flüssigkeitsmangel bereits eine verheerende Wirkung auf den Kreislauf, die sportliche Leistungsfähigkeit und die Verdauungseffizienz auf.

In der Folge kommt es nicht selten zu Durchfall oder sogar Koliken. Auch die Körpertemperatur kann aufgrund mangelhafter Thermoregulation ansteigen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollten wir darauf achten, dass unsere Pferde stets genug trinken und ihnen jederzeit Trinkwasser in sauberer und gesundheitlich unbedenklicher Qualität zur Verfügung steht. Nur so kann eine ausgeglichene Wasserbilanz im Körper des Pferdes sichergestellt und gesundheitliche Probleme vermieden werden.

Verwendete Quellen: „Anke Klabunde, aid“

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