Allergische Reaktionen beim Pferd

Genau wie bei uns Menschen nehmen leider auch bei Pferden die allergischen Reaktionen auf Umweltgifte, Medikamente oder Futtermittel weiter zu. Dabei können die Auswirkungen ganz unterschiedlich sein und reichen von Juckreiz und Hautveränderungen über Husten und Atemnot bis hin zu Kolik und allergischem Schock, was durchaus tödlich enden kann. Was können wir also tun, damit unser Pferd vor solchen Unannehmlichkeiten oder Gefahren möglichst verschont bleibt?

Das Immunsystem des Pferdes spielt zunächst einmal die entscheidende Rolle bei allen allergischen Reaktionen, denn es will unser Pferd vor Krankheiten und belastenden äußerlichen Einflüssen schützen. Wenn das sensible Gleichgewicht im Körper allerdings gestört wird, kann das Immunsystem übers Ziel hinausschießen und auf eigentlich ungefährliche, körperfremde Stoffe übermäßig stark und vor allen Dingen auch mit ungeahnten Folgen reagieren.

Pferd mit Allergie
Allergien können auch beim Pferd heftig ausfallen

Dies mußten wir selbst schon bei unserer Warmblutstute Fee erfahren, als sie auf Grund einer bakteriellen Entzündung ein Penicillin verabreicht bekam. Bevor wir es richtig realisieren konnten, wurde sie sehr unruhig, lief hin und her und war von jetzt auf gleich am ganzen Körper übersäht mit Pusteln. Gut, dass der Tierarzt sofort reagieren und ein Histaminikum verabreichen konnte. Wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre. Dieser Vorfall verdeutlicht schon, dass wir mit Allergien bei unseren Pferden nicht leichtfertig umgehen dürfen.

Kribbelmücken

Gott sei Dank sind die meisten allergischen Reaktionen bei unseren Pferden nicht so dramatisch, wenn auch oft nicht weniger unangenehm und stressig. Grundsätzlich gibt es verschiedene Auslöser, die bei Pferden zu entsprechenden Reaktionen führen können. Insekten sind hier bei den meisten Pferden der Auslöser, was auch an den zunehmenden Fällen des Sommerekzem zu erkennen ist. Hier reagiert das Immunsystem hauptsächlich auf ein bestimmtes Eiweiß im Mückenspeichel von Gnitzen und Kriebelmücken.

Ekzemer-Decken bieten hier eine Möglichkeit, die Pferde vor den Bissen der Mücken zu schützen. Allerdings ist darauf zu achten, das die beliebten Bissstellen unter dem Bauch, am Schweifansatz, an der Mähne und am Kopf des Pferdes geschützt sind. Unterstützend kann ein Insektenspray für Pferde eingesetzt werden, wobei hier allerdings auf die Inhaltsstoffe zu achten ist, da manche Pferde auf diese wiederum allergisch reagieren. Bei der Pferdehaltung sollten zudem Bedingugen geschaffen werden, die die Mücken nicht so lieben. Dazu zählen Plastikvorhänge und engmaschige Mückengitter am Pferdestall, regelmäßiges Abäppeln sowie Mistlagerung weitab von Stall und Koppel.

Ekzemerdecke
Ekzemerdecke bieten Erleichterung (Foto: Pixabay)

Haltung und Fütterung

Eine artgerechte Haltung mit Bewegung und frischer Luft trägt sowieso zur Gesunderhaltung des Pferdes und zur Stärkung des Immunsystems bei. Auch sportliche Betätigung wirkt förderlich, starker körperlicher Einsatz unter Wettkampfbedingungen und vielleicht auch noch ohne Ruhepausen, Transporte und Stallwechsel machen dem Immunsystem allerdings nachweislich zu schaffen. Ebenso erschweren Übergewicht, Stoffwechselstörungen wie das Metabolische Syndrom, Cushing oder Ekzem die Arbeit des Immunsystems. Also auch eine dem jeweiligen Pferd angepasste und artgerechte Fütterung gehören zur Gesunderhaltung des Pferdes.

Allerdings ist auch hier wieder darauf zu achten, dass manche Pferde auf bestimmte Inhaltsstoffe allergisch reagieren können. Grundsätzlich sollte Pferdefutter eine gute Qualität aufweisen und frei von Staub sowie Schimmel sein. Ferner ist der Bedarf des Pferdes an Vitaminen und Mineralien ebenso zu beachten wie ein ausgeglichenen Energiehaushalt. Das genügend Rauhfutter in einwandfreier Qualität zur Verfügung steht genauso wie frisches Trinkwasser, sollte selbstverständlich sein.

Gräser und Pollen
Allergieauslöser Gräser und Pollen (Foto: Pixabay)

Umwelteinflüsse

Was wir jetzt noch nicht berücksichtigt haben, sind die Einflüsse aus der Umwelt wie Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern, aber auch Hausstaubmilben, die sogar in Pferdeställen vorkommen. Verläuft die Allergie hier sehr schwer, wird das Pferd häufig durch Medikamente wie z.B. Kortison unterstützt, weil es in der Regel eine schnelle Linderung bringt. Allerdings kann es bei längerer Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen bis hin zur Auslösung von Hufrehe kommen. Wenn es möglich ist, bietet hier die Unterstützung und Entgiftung mit Kräutern auf jeden Fall die bessere Alternative.

Dies gilt auch bei anderen Faktoren, die das Immunsystem des Pferdes belasten wie Pestizide und Insektizide aus der Landwirtschaft sowie Wurmkuren und Imfungen. Die Entgiftungsorgane des Pferdes wie Leber, Nieren und Haut arbeiten hier auf Hochtouren und freuen sich über jeder Unterstützung. Selbst, wenn unser Pferd bereits unter Allergien leidet, können wir durch regelmäßige Entgiftungs-Kuren sein Immunsystem wieder stärken und ihm einiges an Lebensqualität zurückgeben.

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