Glucose-Stoffwechsel beim Pferd

Obwohl allgemein bekannt ist, dass Pferde als Dauerfresser fast durchgehend auf ein ausreichendes Futterangebot angewiesen sind, wird dies in vielen Stallungen immer noch nicht berücksichtigt. Weiterhin wird dort nur wenige Male am Tag zu festen Zeiten gefüttert. Die Meinungen über die Anzahl der Mahlzeiten, aber auch deren Inhaltsstoffe, gehen noch weit auseinander.

Bei einer zu reichhaltigen Ernährung mit nicht-strukturellen, d. h. leicht verdaulichen Kohlenhydraten (z.B. einfache Zucker, Fruktan und Stärke) besteht vor allem bei älteren Pferden, die sich nicht im Training befinden, ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten von Koliken und Insulinresistenzen. Der Körper des Pferdes reagiert dann zunehmend unempfindlicher auf die Wirkung von Insulin und muss zunehmend mehr davon produzieren.

Pferdefütterung

Der Einfluss einer hohen (43 Prozent) bzw. einer niedrigen (18 Prozent) nicht-strukturellen Kohlenhydratversorgung (NSC) wurde vor einiger Zeit im Rahmen einer Studie an der North Carolina State University untersucht. Ein Team von Wissenschaftlern hat dort an acht älteren, im „Ruhestand“  befindlichen Wallachen mit einem Durchschnittsgewicht von ca. 550 kg ein Futter mit einem hohen bzw. einem niedrigen Anteil von leicht verdaulichen Kohlenhydraten verfüttert.

Pro Tag erhielten jeweils zwei Pferde zwei Mahlzeiten mit einem hohen bzw. niedrigen Anteil der leicht verdaulichen Kohlenhydrate. In den beiden anderen Versuchsgruppen wurde die Gesamtfuttermenge auf drei Fütterungsintervalle verteilt. Nach sieben Tagen erfolgte dann eine Messung des Insulinspiegels im Blut der Probanden vor und nach der Fütterung.

Pferdefütterung

Das Ergebnis der Untersuchung zeigte, dass die mit einem hohen Anteil an leicht erdaulichwen Kohlenhydrahten versorgten Pferde bereits vor der Fütterung ein höheres Ruhe-Insulinniveau aufwiesen als diejenigen Vergleichstiere, deren Futter eine niedrigere NSC-Konzentration enthielt. Das gleiche Ergebnis stellte sich bei den Pferden ein, die mit nur zwei Rationen pro Tag auskommen mussten im Vergleich zu den Tieren, die mit drei Mahlzeiten versorgt wurden.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass der Anteil von leicht verdaulichen Kohlenhydraten im Futter sowohl einen starken Einfluss auf den Ruhe-Insulingehalt als auch auf die Insulinkonzentration nach der Mahlzeit im Körper des Pferdes hat. Die Anzahl und (indirekt auch) die Größe der Mahlzeit haben hingegen einen eher geringeren Einfluss auf den Glucose-Stoffwechsel.

Verwendete Quellen: Anke Klabunde, aid

Weitere ausführliche Informationen zur pferdegerechten Fütterung bietet Dir z.B. das „Praxishandbuch Pferdefütterung*“ von Ingolf Bender.

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