Das Pferd ist, was es frisst!

„Der Mensch ist, was er isst“, dieses berühmte Zitat des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach hast Du sicher schon einmal gehört. Gemeint ist damit, dass die Ernährung die Grundlage unserer Gesundheit darstellt. Dies trifft aber nicht nur auf uns Menschen, sondern auch auf unsere Pferde zu, denn ihr Wohlbefinden hängt genau wie bei uns maßgeblich von einer gesunden Darmflora ab. Und diese wiederum ist abhängig von einer gesunden Ernährung.

Die elementaren Bedürfnisse unsere Pferde sind eng verknüpft mit ihrer Entwicklungsgeschichte. Ein Leben mit der Bewegungsfreiheit eines Steppentieres und dessen gemächlicher und abwechslungsreicher Nahrungsaufnahme während des Umherstreifens aber können wir unseren Pferden heute kaum noch bieten. Um ihnen wenistens die Chance auf ein gesundes Leben zu ermöglichen, sollten wir daher zumindest versuchen, der Natur ein wenig abzuschauen.

Freilebende Pferde
Freilebende Pferde (Foto: Pixabay)

Artgerechte Ernährung

Das beginnt bereits bei der artgerechten Ernährung unserer Pferde. Eine nicht optimale Fütterung kann in vielen Fällen die Ursache für Beschwerden wie z. B. eine Übersäuerung des Organismus sein. Darunter leidet das Immunsystem, der Stoffwechsel kommt selbst bei kleinen Anlässen aus dem Gleichgewicht und sogenannte „Wohlstandskrankheiten“ nehmen zu. Dazu zählen u.a. Erkrankungen der Atemwege, Hauterkrankungen wie das Sommerekzem und auch eine Vielzahl von Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Die Darmgesundheit ist ein wesentlicher Schlüssel für das Wohlbefinden unserer Pferde. Eine riesige Anzahl von verschiedenen Mikroorganismen ist auf der Darmschleimhaut angesiedelt. Diese helfenden Kleinstlebewesen sind ebenso lebenswichtig für das Pferd wie Herz, Lunge oder jedes andere Organ im Körper. Sie schützen die Schleimhaut, helfen Krankheitserreger abzuwehren, spalten Teile der Nahrung in verwertbare Bausteine auf und produzieren Vitamine und Enzyme.

Das empfindliche Nervengeflecht der Darmwände regelt die Kommunikation zwischen Bauch und Kopf mittels Botenstoffen. Das Gehirn wird demzufolge ständig über den Zustand im Darm informiert. Dies ist auch wichtig, denn das Gesamtbefinden und die Gesundheit sind grundlegend von der Darmfunktion abhängig. Schädliche Bakterien und giftige Stoffwechselprodukte können die gesunde Darmflora allerdings verdrängen. Medikamente, hier vor allem Antibiotika und häufige Wurmkuren belasten ebenso das Darmmilieu wie allgegenwärtiger Stress.

Hautprobleme beim Pferd
Darmprobleme können Hauterkrankungen auslösen (Foto: photosforyou / Pixabay)

Stress ist schädlich

Wenn das Pferd ständig „unter Dampf“ steht, kann es zu einer Erschlaffung seiner Darmmuskulatur kommen und somit zum Erliegen eines ordentlichen Verdauungsprozesses. Verschiebungen in der Bakterienflora sind die Folge und Pilze sowie krankmachende Bakterien greifen die Schleimhaut an. Dadurch entstehen Entzündungsreaktionen und der Darm wird durchlässig für Giftstoffe von Bakterien, Pilzen und Parasiten. So können allergieauslösende Nahrungspartikel in das Darm-Lymph-System gelangen und den gesamten Organismus belasten.

Die Leber als Entgiftungsorgan hat unter der permanenten Überbelastung zu leiden und kann sogar dauerhaft geschädigt werden. Dies macht sich u.a. durch Abgeschlagenheit, schlechtem Fell und anfälliger Haut bemerkbar. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten wir der Ernährung unserer Pferde besondere Beachtung schenken und somit wären wir wieder beim Spruch vom Anfang: Man ist, was man isst. Für Pferde mit ihrem empfindlichen Verdauungsapparat trifft dies erst recht zu.

Die Natur als Vorbild

Wenn wir uns bei der Fütterung an der Natur des Pferdes orientieren, können wir aber gar nicht so viel falsch machen. Trotz seiner Domestizierung entspricht unser heutiges Pferd und sein Verdauungssystem nämlich immer noch weitestgehend dem des Wildpferdes. Dessen Nahrung besteht zu einem großen Teil aus Gräsern, die zwar reich an Rohfaser sind, aber sehr arm an Energie. Dazu kommen noch Blätter, Wurzeln, Blüten, Stängel, Samen und Rinden.

Pferdefütterung
Heu als Futtergrundlage (Foto: rihaij / Pixabay)

Für uns Pferdehalter bedeutet dies, dass wir unseren Pferden am besten nach der Blüte geschnittenes Heu von energiearmen, rohfaserreichen Gräsern anbieten und nicht das energiereiche Heu von sogenannten Kuhwiesen, wie es heute leider überwiegend der Fall ist. Das Heu sollte dem Pferd entweder zur freien Verfügung stehen oder mit Futterpausen von maximal 4 Stunden, weil sonst die Magensäure beginnt, die Magenschleimhäute anzugreifen und der Stoffwechsel aus dem Tritt kommt.

Dazu ein abwechslungsreiches Angebot an Kräutern, welches auf die Jahreszeit und unser Pferd abgestimmt ist. Ergänzt werden kann das ganze noch durch hochwertiges Mineralfutter, wenn Bodenbeschaffenheit und Nährstoffe in den Grundfuttermitteln nicht optimal sind. Getreide ist grundsätzlich kein artgerechtes Futtermittel, da es im Vergleich viel Energie bei wenig Rohfaser und Futtermasse enthält. Einzig Hafer ist hier noch vertretbar, wenn er denn richtig behandelt und gefüttert wird. Die meisten Pferde kommen allerdings ohne aus.

Industrielle Futtermittel

Dann gibt es da noch die allseits beliebten Müslis und Futterzusätze, die uns die Industrie anbietet, um angeblich die Fütterung unserer Pferde so einfach wie möglich zu machen. Allerdings enthält ein Großteil dieser Produkte Inhaltsstoffe, die ganz sicher nicht artgerecht sind. Daher ist es wichtig, vorab ein Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen, sonst kann schneller als einem lieb ist eine Darmsanierung beim Pferd anstehen.

Ist der sensible Darmhaushalt des Pferdes erst einmal aus dem Gleichgewicht geraten, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Eine kurweise Fütterung mit effektiven Mikroorganismen kann hier vorbeugend wirken. Michsäurebakterien und Hefen sorgen für eine gute Verdauung und die gefürchteten Fehlgärungen im Blinddarm durch Verschiebungen in der Darmflora können wirksam vermieden werden. Wenn dann noch der Rest der Pferdehaltung stimmt, dann sollte einem gesunden Pferdeleben nichts mehr im Wege stehen.

Verwendete Quellen: Pressemeldung Heinrich Eggersmann Futtermittelwerke GmbH

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