Tod und Trauer ums geliebte Tier

Mit dem tiermedizinischen Fortschritt durch intensivmedizinische Therapiemaßnahmen oder auch eine palliative Betreuung haben sich die Handlungsmöglichkeiten bei schwer erkrankten Tieren deutlich vergrößert. Dennoch kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo wir uns mit dem Tod unseres geliebten Pferdes, Hundes oden anderen Vierbeiners auseinandersetzen müssen, auch wenn wir es oft nicht wahrhaben wollen.

Abschied vom Pferd
Der Abschied vom geliebten Tier fällt nicht leicht (Foto: Pixabay)

In diesem Zusammenhang geht die Arbeitsgruppe Ethik vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover den Fragen nach, was der Tod des Tieres für die Besitzerinnen und Besitzer bedeutet und wie sie damit umgehen. Bereits im September 2017 ist das Projekt „Behandlungsziele am Lebensende von Companion Animals (BELECAN)“ unter der Leitung von Professor Dr. Peter Kunzmann gestartet. Er ist der bundesweit einzige Professor für Ethik in der Tiermedizin.

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit sucht Marion Schmitt, die ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe ist, Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer und möchte von diesen wissen, welche Erfahrungen sie mit dem Tod eines Haustieres, dem eventuellen Einschläfern und dem Verlust gemacht haben. Außerdem möchte sie erfahren, wie sie z.B. mit der Trauer umgehen oder welche Jenseitsvorstellungen sie für Tiere und für Menschen haben. Die Beziehung zwischen Menschen und Tieren wandelt sich schließlich immer weiter.

Haustiere wie Pferd oder Hund werden mehr und mehr zu Familienmitgliedern, was auch an dem immer häufiger auftretenden Wunsch von Tierbesitzern zu beobachten ist, ihr Tier nach dem Tod nicht einfach nur zu entsorgen, sondern ihm einen würdigen Abschied zu bereiten. Mittlerweile gibt es sogar Versicherungen, die beispielsweise das Einäschern eines Pferdes mit absichern. Auf jeden Fall hofft Marion Schmitt auf das zahlreiche Mitwirken von Tierbesitzerinnen und Tierbesitzern.

Wer schon mal ein Haustier verloren hat, kann sich dazu mit seinen Erfahrungen auf mehreren Wegen einbringen. In einem anonymen Fragebogen auf der Website der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover können Tierbesitzer ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Empfindungen beschreiben und wiedergeben, welche Gedanken sie damals beschäftigten. Wer möchte, kann dem Fragebogen auch Bilder, Fotos, Gedichte oder andere Texte beilegen. In einem digitalen Projekttagebuch können Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer zudem bereits eingesandte Werke lesen und sich davon inspirieren lassen.

Am Ende des Projektes sollen die gesammelten Beiträge dann mit den Bildern und Texten in ein Buch fließen. Tierbesitzern soll mit dem Buch die Möglichkeit gegeben werden, sich abseits der medizinisch-naturwissenschaftlichen Ebene mit dem schwierigen Thema Tod des geliebten Haustieres auseinanderzusetzen. Auf der Internetseite www.tiho-hannover.de/trauer finden sich zudem Links und nähere Informationen zum Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.

Verwendete Quellen: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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