Andrea Seidel im Interview

Das Glück der Erde liegt für die meisten Pferdefreunde auf dem Rücken der Pferde. Auch für Andrea Seidel ist das so und sie hat ihr Hobby sogar zum Beruf gemacht. Dabei ist sie eigentlicht gelernte Geoökologin und hatte ein eigenes Planungsbüro. Ihr Beruf war es letztendlich aber, der sie auch mit den Pferden in Berühung brachte.

Durch einen Expeditionsaufenthalt während ihres Geologiestudiums in Mittelasien wurde Andreas Liebe zu den Pferden geweckt. 1994 folgte das erste eigene Pferd und viele Reitkurse bei verschiedenen namhaften Trainern. Von Anfang an faszinierte Andrea allerdings das Reiten im Gelände, sie wollte zusammen mit den Pferden die Natur erleben.

Natur und Pferd
Gemeinsam die Natur genießen (Foto: Andrea Seidel)

Mittlerweile hat Andrea schon mehr als 10.000 Meilen auf dem Pferderücken zurückgelegt und letztendlich war es nur eine Frage der Zeit, wann sie ihr Hobby zum Beruf machen würde. Mit ihrer Reiseagentur Horse-Travel-Sachsen bietet sie nun schon seit einigen Jahren organisierte Wanderritte für Reiter mit eigenem Pferd an und betreibt außerdem eine Wanderreitstation in Mohorn.

Intensiv hat sich Andrea auch mit dem Wesen der Pferde und ihrem Herdenverhalten auseinandergesetzt. Dies interessiert natürlich alle Pferdefreunde und so haben wir ihr einige Fragen zu diesen Themen und auch zum Wanderreiten gestellt:

Andrea, Pferde sind besondere Geschöpfe, von dem sich so mancher magisch angezogen fühlt. Wie bist Du zu den Pferden gekommen und was fasziniert Dich an ihnen?

Zu den Pferden bin ich zufällig 1987 im Rahmen meines Studiums der Geologie gekommen, als wir Pferde zum Transport von Mensch und Material in den Bergen des Tienschangebirges/ Kirgistan einsetzten. So war zum Schluss der „Pferdevirus“ auf mich übergesprungen und damit viel Wissenswertes über den Umgang der Pferde aus erster Hand von einem jahrtausendalten Reitervolk.

1993 kam ich dann zum Westernreiten und kaufte mir 1994 mein erstes eigenes Pferd. Da ich die Natur immer schon geliebt habe, konnte ich nun das mit dem Pferd viel intensiver erleben. „Pferd, Mensch und Natur in Harmonie erleben“ wurde zu meinem Leitspruch, auch später für meinen Wanderreitbetrieb. Das Pferd und der Mensch sind seit ca. 5.000 Jahren ein Team, der Mensch gibt Sicherheit und Obhut, dass Pferd gibt seine Kraft und Ausdauer.

Ausritt
Pferd, Mensch und Natur in Harmonie erleben (Foro: Andrea Seidel)

Nach wie vor sind Pferde stark von der Natur und den eigenen Instinkten geprägt. Obwohl wir das wissen, wird ihr Verhalten leider oft immer noch fehlinterpretiert. Was ist aus Deiner Sicht wichtig beim Umgang mit diesen sensiblen Tieren?

Ich würde nicht sagen, dass viele wissen, wie ein Pferd mit seinen Instinkten lebt und wie diese den Umgang und das Training beeinflussen. Seit einiger Zeit gebe ich Theoriekurse über „Die Welt aus der Sicht der Pferde“ und sehe immer wieder, wie stark das menschliche Weltbild auf die Pferde übertragen wird. Wenn Pferde „anthropomorph“ behandelt und trainiert werden, ist das oft kontraproduktiv und schadet dem Pferd.

Eine typische Fehlinterpretation ist z.B. die Rangordnung. Hier übertragen wir typisches, dem Menschen eigenes Rudelverhalten auf die Pferde. Der gesunde Menschenverstand bringt uns da nicht weiter. Der Mensch als Beutegreifer und das Pferd als Beutetier haben in ihrer evolutionären Entwicklung total verschiedene ökologische Nischen besetzt. Daher sind ihre Sozialstrukturen und Überlebensinstinkte grundverschieden, oft/immer gegensätzlich.

Aber Mensch und Pferd sind trotzdem Individuen, die in einer sozialen Gemeinschaft leben und das ist unser Link zu den Pferden. Als Herden- und Beutetier kann ein Pferd nur eine sehr begrenze Zeit allein überleben (in der freien Wildbahn ca. 3 Tage). Es braucht dringend den Schutz der Gemeinschaft, der Herde. Und wenn keine Artgenossen verfügbar sind, funktioniert das auch artübergreifend.

Ausritt mit Pferd
Die Welt aus der Sicht der Pferde sehen (Foto: Andrea Seidel)

Über Millionen Jahre der Evolution hat sich bei den Pferden ein hochkomplexes soziales Sicherheitssystem (Herde) entwickelt, welches wir leider auch heute nur bruchstückhaft verstehen. Unsere Hauspferde sind, trotz der Domestikation, typische Flucht-/ Herdentiere geblieben. In seiner evolutionären Entwicklung hat sich der Körper des Pferdes auf diese Verhaltensweise hoch spezialisiert.

Alle Sinnesorgane, die Verhaltensmuster, die Instinkte und das Kommunikationssystem der Pferde, sind auf eine frühzeitige Wahrnehmung eines Feindes und der schnellen Weiterleitung von Informationen (über Körpersprache) ausgerichtet. Die ausgeprägte Leistungsfähigkeit von Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-System und Atmungstrakt ermöglichen dem Pferd eine schnelle Flucht.

Mit Offenstall, Aktivstall oder Paddock-Trail versuchen immer mehr Pferdefreunde, ihrem Pferd eine möglichst artgerechte Haltung zu bieten. Wie sieht für Dich eine optimale Pferdehaltung aus?

Eine artgerechte Haltung ist leider in den wenigsten Fällen möglich. Dazu fehlt in unserer urbanen kulturellen Landschaft einfach der Raum. Wir müssen Kompromisse eingehen und wichtige Verhaltensbedürfnisse der Pferde in unsere Haltungsform integrieren. Das ist in einer Gruppenhaltung im Offenstall/ Aktivstall immer möglich, wenn wir sozialkompetente und wesenskonforme Pferde in Herdenverbänden vergesellschaften können.

Pferdeherde
Pferdeherde (Foto: Andrea Seidel)

Die wichtigsten Verhaltensbedürfnisse der Pferde sind:

Weite/ Platz und die Möglichkeit zur Flucht – Pferde haben immer ein Problem mit Enge und lieben als Offenlandbewohner die Weite)
Artgenossen, Sicherheit in der Herde, Kommunikation – Durch die Interaktion (24/7) mit anderen Artgenossen werden wichtige soziale Allianzen gebildet, die für die Wesensbildung der Pferde sehr wichtig sind. Isolation bedeutet, noch viel viel stärker als bei uns Menschen, eine oft pathogene psychische Entwicklung der Pferde. Vor allem in der Prägungs-und Jungpferdephase ist diese sehr sehr wichtig für die Entwicklung gesunder Pferde. Wenn wir das nicht beachten, produzieren wir asoziale Pferde, die oft nicht mehr in einen gesunden Herdenverband integrierbar sind.
Bewegung – Training, Gesunderhaltung und Heilung
Fressen – Dauerfresser
Arterhaltung – Fortpflanzung und Sicherung der Art

Zusammenfassend für mich ist die optimale Pferdehaltung ein Herdenverband (ab 4 Pferde) und viel Platz ohne enge Unterstände und Sackgassen und ein permanentes Futterangebot (Heu in genügend Fressstellen).

Als Geoökologin und Wanderreitexpertin hast Du über viele Jahre hinweg das Herdenverhalten von Pferden beobachtet und ethologisch erfasst. Was ist Dir dabei aufgefallen und was können wir für uns daraus lernen?

Als ich angefangen habe, meine Pferde aus der bis dahin üblichen traditionellen Stallhaltung herauszunehmen, habe ich schnell Veränderungen im Verhalten und Handling meiner Pferde beobachtet. Die Pferde waren weniger nervös, ließen sich besser reiten und der Umgang mit Ihnen war im Allgemeinen viel unkomplizierter.

Etwa zeitgleich verbreitete sich der Natural Horsemanship, ein neue Art (alt-traditionell) des Pferdetrainings. Die Grundlage hierfür war die Beobachtung des natürlichen Pferdeverhaltens und die Umsetzung dieser Prinzipien im Umgang und Training der Pferde. Nun war es für mich wichtig, diese Prinzipien/ Techniken nicht nur zu lernen, sondern ich wollte sie begreifen und das konnte ich nur über die ethologische Beobachtung und die Studien erreichen.

Pferdeherde
Herdenverband (Foto: Andrea Seidel)

Zuerst war es wichtig, das Wesen der Pferde als Beutetier im Herdenverband zu begreifen und ihr natürliches Verhalten zu ergründen und richtig verhaltensbiologisch zu interpretieren. Aber eine erfolgreiche und konstruktive, verhaltenskundliche Beobachtung und Umsetzung in der Praxis setzt die genaue Kenntnis des Instinktverhaltens,der Mechanismen über Verhaltensformung – durch Prägung und Konditionierung – und über die Sozialstukturen (Herde) bzw. Verhaltensbedürfnissen voraus.

Diese führte zu meiner Grundthese: „Gegenseitige Akzeptanz, Respekt und Anerkennung sind Voraussetzung für Sozialkontakte -Sicherheitspartnerschaften. Jedes Herdenmitglied muss in der Lage sein Verantwortung für die Herde zu übernehmen. Handicaps, mangelnde Erfahrungen, Krankheiten, schlechte Fitness (und auch Sonderfellfarben) führen rigoros zum Ausschluss, da diese Unvermögen zu einem Sicherheitsrisiko der gesamten Herde führen kann.“

Nun gibt es sehr viel, was man hier noch aufschreiben könnte, aber das würde jetzt im Rahmen unseres Gesprächs zu weit führen. Sehr wichtig war aber zu erkennen, was Pferd und Mensch verbindet. Man kann alles auf die Sicherheitsthese zurückführen. „Das Pferd sucht Sicherheit und der Mensch verkauft Sicherheitskonzepte für das Pferd. Es ist eigentlich genau die selbe Interaktionsebene, die Pferde untereinander pflegen – der Herdeninstinkt. Die Frage der Fragen ist: Kann ich mit dir einen Sicherheitspartnerschaft (Herde) bilden? Kann ich dir mein Leben anvertrauen? usw.

Speziell das Horsemansphip mit all seinen Schattierungen hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Modewort entwickelt. Aber nicht alles, was unter diesem Synonym praktiziert wird, ist pferde- bzw. artgerecht. Was verstehst Du unter Horsemanship?

Der Horsemanship steht für mich erst mal für die amerikanische Art, mit Pferden umzugehen. Nun gibt es verschiedene traditionelle Methoden des Pferdetrainings, die diese verkörpern. Der Begriff Horsemanship ist natürlich mit der Verbreitung des Westernreitens in Europa eng verbunden. Im Gegensatz zur klassischen Reiterei, welche ihre tiefen Wurzeln in der Kavalleriereiterei hat und somit ganz andere Prioritäten im Umgang mit den Pferden setzt, ist die Westernreiterei eine Gebrauchs- und Arbeitsreitweise. Somit sind da schon erst mal die Gegensätze im Ausbildungsziel und damit in der Methodik vorgezeichnet.

Ausritt mit Hund und Pferd
Verschiedene Reitweisen setzen unterschiedliche Prioritäten (Foto: Andrea Seidel)

Nun gibt es harte und sanftere Methoden in beiden Bereichen. In der Ranchreiterei mussten oft sehr viele Pferde, oft Wildpferde, schnell und effizient eingeritten und eingesetzt werden. Bei der Kavallerie war durch Kriegsverluste und Nachschub an Pferden und Reitern auch schnelle und effiziente Trainingsmethoden an der Tagesordnung. Heute noch sind viele dieser klassischen Methoden und Prinzipien, z.B. aus der H.Dv.12, in der modernen Reitsportbewegung der FN zu finden.

In der Cowboy-Tradition, wo oft in kurzer Zeit eine große Anzahl von Halbwildpferden unter den Sattel gebracht werden mussten, begann ein Umdenken. Denn gerade hier, wo das Pferd nur durch die eigene und zwanglose Mitarbeit gut und brauchbar werden konnte, erkannte man schnell, dass sich nur sehr begrenzte Ausbildungsinhalte durch dieses nichtpferdegerechten Methoden vermitteln ließen. Erst die Brüder Tom und Bill Dorrance brachten das Thema bewusst in die heutige Zeit, die in der Buckaroo-Tradition ihre Wurzeln hatten.

Sie wiederum hatten einen besonders starken Einfluss auf Ray Hunt, der seinerseits einen bedeutenden Einfluss auf Buck Brannaman hatte. Buck Brannaman wurde schließlich zum Horse Whisperer in Nicholas Evans Buch The Horse Whisperer. Viele sind auf dieses Business aufgesprungen und haben die Grundlagen dazu weiter entwickelt bzw. auch komplett über den Haufen geschmissen.

Die Grundlage hierzu ist und bleibt der natürliche Pferdeumgang, der sich wiederum aus dem natürlichen Pferdeverhalten herleitet. Jean-Claude Dysli sagte einmal: „Horsemanship in seinem Sinne bedeutet zu lernen, die Pferde lesen zu können und ihnen zu antworten in einer Sprache, die sie verstehen.“

Wanderritt
Verständnis zwischen Mensch und Pferd (Foto: Andrae Seidel)

Ein häufiges Problem ist der Hype um den Natural Horsemanship. Insbesondere die Geschichten über nahezu wundersame Ergebnisse, die die Anfänger irreführen und vorgaukeln, dass sie mit ihren Pferden mit wenig Aufwand, Ausbildung, Erfahrung oder einer bestimmten Technik in der Pferdeausbildung in kurzer Zeit Wunder vollbringen können. Übermäßiger Gebrauch von negativer Verstärkung, ob psychisch oder physisch angelegt, ruft bei jeder Trainingsmethode beim Pferd Angst und Stress hervor.

Das Versäumnis des Pferdes, das gewünschte Verhalten zu zeigen, oder das Versäumnis des Trainers, den Druck nach einer korrekten Leistung zu entlasten, wird diesen Stress nur noch verstärken. Egal, ob jemand sichtbar oder unsichtbar (Horse Whisperer) ein Pferd unter Stress und Druck setzt, um seine Ziele durchzusetzen, muss man immer die Verhältnismäßigkeit der Mittel prüfen. Eine psychologische „Peitsche“ kann oft viel schmerzhafter für das Pferd sein als eine richtige Peitsche.

Oft holen wir uns bei anderen Anregungen für den Umgang mit unserem Pferd. Wer in der Pferdewelt inspiriert Dich und weshalb?

Es gab viele Trainer und Pferdemenschen, die mich weiter gebracht haben. Oft waren es aber immer nur technische Dinge in der Reiterei oder im Umgang, die oft dogmatisiert wurden. Wer mich aber in Bezug auf das Wesen der Pferde sehr stark inspiriert hat, war Jean-Claude Dysli. Mit seinem Training wurde das Pferdewesen in den Vordergrund gerückt. Er rückte nicht den Fluchtinstinkt, sondern den Herdentrieb als den wichtigsten Überlebensinstinkt zum Verstehen der Pferde in den Fokus.

Da die Pferde nur sehr begrenzt mit uns verbal kommunizieren können, müssen wir uns der visuellen Kommunikation zuwenden bzw. lernen, damit zu arbeiten. Wir müssen begreifen, was Pferde wirklich von uns wollen, sie wollen in unsere Obhut kommen. Und das ist genetisch in den Pferden als Beutetier verankert. Wir sollen sie beschützen, mit Ihnen eine Herde (Sicherheitspartnerschaft) bilden. Jean-Claude hat mir einmal auf meine Frage „was ist broke?“ geantwortet. „Breche mit der Gewohnheit, mit anderen Pferden mitzulaufen, breche mit der Gewohnheit, auf Druck mit Gegendruck zu reagieren, breche mit der Gewohnheit, bei Gefahr wegzurennen.“ Und das kann man alles erreichen, wenn man den Herdentrieb bewusst einsetzt.

Wanderritt
Einander folgen (Foto: Andrea Seidel)

Das Wanderreiten ist Deine große Leidenschaft, Andrea. Mit Horse-Travel-Sachsen hast Du sogar eine Reiseagentur für organisierte Wanderritte für Reiter mit eigenem Pferd gegründet. Wie bist Du zum Wanderreiten gekommen und was fasziniert Dich daran?

Meine ersten Pferdekontakte hatte ich als Studentin der Geologie in Mittelasien, heute Kasachstan und Kirgistan. Wir nutzten die Pferde zum Material und Menschentransport in den Bergen das Tienschangebirges. Ich war damals von diesen Tieren, dem Reiten in so einer spektakulären Landschaft so fasziniert, dass ich wieder in Deutschland zurück, mir mein erstes Pferd gekauft habe. Natürlich hatte ich durch diese Erfahrung immer den Gesamtbezug Natur und Pferd. Zwangsläufig eindeckte ich dann für mich das Wanderreiten und später dann das Westernreiten. Und heute ist immer noch mein Leitspruch in meinen Wanderreitbetrieb Horse-Travel-Sachsen: „Pferd, Natur und Mensch in Harmonie erleben“.

Wenn jemand mit dem Wanderreiten beginnen möchte, was sollte er dabei unbedingt beachten?

Wanderreiten ist für die Pferde die härteste Arbeit, die sie für uns verrichten. Deswegen ist es immer sehr wichtig, diesbezüglich die Gesunderhaltung der Pferde im Blick zu haben. Wir sitzen als Wanderreiter viele Stunden auf dem Pferderücken, viel mehr wie in irgendeiner anderen Pferdesparte. Deswegen sollten wir unser Verständnis für die Pferde und unser reiterliches Können ständig weiterentwickeln. Je besser wir reiten, um so besser geht es unseren Pferden auf lange Sicht. Man sollte dies nie unterschätzen, auch wenn uns im Gelände kein Richter oder Reitlehrer beurteilt. Unsere Pferde sind unser Aushängeschild, also gebt Euch Mühe für die Pferde.

Wanderreiten
Wanderreiten – mit dem Pferd die Natur genießen (Foto: Andrea Seidel)

Welchen persönlichen Rat möchtest Du zum Schluss anderen Pferdefreunden noch mit auf den Weg geben?

Fast alle Probleme der Pferde haben ihren Ursprung in der Vermenschlichung des Pferdes und in den Vorstellungen, die der Mensch auf das Pferd projiziert, obwohl sie in keiner Weise der Natur dieses Tieres entsprechen. Ohne Wissen um die Dinge, dem Wesen der Pferde, haben wir nur (!) unser menschliches Weltbild zur Interpretation des Pferdeverhalten zur Verfügung. Das Pferd wird unfreiwillig zum Familienmitglied im menschlichen Sozialverbund. Wir müssen endlich aufhören mit diesen typischen menschlichen hierarchischen Denkmustern Pferde zu beurteilen (Rangordnung, Herdenchef, usw…).

Dabei haben wir oft nur typische, menschliche Ansichten, die die Pferde nur sehr ungenau und teilweise sogar falsch charakterisieren. Aus dieser Falschinterpretation können für den Reiter gefährliche Situationen entstehen. Wenn Pferde „anthropomorph“ behandelt und trainiert werden, ist das oft kontraproduktiv und schadet dem Pferd. Es bedeutet, dass wir die Pferde nicht vermenschlichen, dass wir auf ihre Mimik achten und eine Form der Kommunikation wählen, die sie verstehen und gleichzeitig aber immer auf unsere eigene Körpersprache achten.

Werde zum Leittier, werde zum Verlassmenschen! – „Ohne einen Verlassmenschen gibt es kein Verlasspferd“

Vielen Dank Andrea für Deine interessanten und ausführlichen Informationen sowie die Zeit, die Du Dir für uns genommen hast.

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